Wie lernt mein Kind schwimmen?
Kategorie(n): Erziehung
Wir sind gerade mittendrin im Hochsommer. Wenn das Thermometer die 30 Grad weit überschreitet, suchen viele Familien die Schwimmbäder auf um der Hitze zu entfliehen und das kühle Nass zu genießen. Ausgestattet mit allerlei Schwimmhilfen, wie Schwimmflügeln, -reifen oder -westen stürzen sich die Kleinen dann mit Freude in die Fluten. Meist gut bewacht von ihren Eltern kommen sie erst mit blauen Lippen oder aufgeweichten Fingerspitzen wieder aus dem Wasser. Wer hat da schon jederzeit ein Auge auf sein Kind? Und so bleibt irgendwie doch ein mulmiges Gefühl wenn die eigenen Kinder im Wasser plantschen. Wäre doch toll, wenn man wüsste, sie könnten gut schwimmen…
Wie bringt man einem Kind selbst das schwimmen bei?
Ab circa 6 Jahren (wenn Kinder die motorisch schwierigen Abläufe meistern können) kann man die Thematik „Schwimmen“ einmal angehen. Die Eltern sind jene Personen, denen ein Kind von Grund auf das meiste Vertrauen schenkt. So liegt es natürlich nahe, selbst Hilfestellung zu geben, damit das Kind schwimmen lernen kann. Selbstverständlich gibt einem das vor Jahren erworbene Seepferdchen nicht unbedingt die Qualifikation eines Schwimmtrainers, hält man sich aber an ein paar sinnvolle Abläufe, so kann man nach ca. 2 Monaten tatsächlich Erfolge verzeichnen.
- Platz da
Für die Übungszeiten sollte man (wenn man nicht den Luxus eines eigenen Pools genießen kann) am besten ruhige Zeiten im Freibad einrichten. So ist genügend Platz und das Kind wird nicht durch Zuschauer gehemmt.
- Keinen Druck ausüben
Schwimmen lernen soll Freude machen. Deshalb sollte man niemals Druck ausüben. Wenn einzelne Übungen nicht klappen braucht es Einfühlungsvermögen um den Spaß zurück zu bringen. Lieber kleine Pausen einlegen und später weitermachen.
- Angst ist normal
Natürlich gibt es einen Instinkt, der dafür sorgt, dass wir Angst vor dem Ertrinken haben. Sollte das Kind beim Schwimmen lernen also Angst bekommen, so sollte man es beruhigen und kann entweder zu einfacheren Übungen zurückkehren oder zu einem alternativen Spiel übergehen um die Angst nicht zu verstärken.
- Wasser ist dein Freund
Den wenigsten Kindern muss man diese Weisheit beibringen. Sie genießen in vollen Zügen die Stunden im Freibad. Was man ihnen aber zeigen kann, ist das Wasser den Körper trägt. Im Nichtschwimmerbecken kann man sie flach auf die Wasseroberfläche legen, natürlich gehalten, damit sie keine Angst bekommen. So spüren sie die Tragkraft des Wassers.
- Spielerisch gleiten
Um dem Kind einen Einblick in das Gefühl von Schwimmen zu geben, kann man gemeinsam mit ihm spielerisch nach vorne gleiten. In Verbindung mit der Schwimm-Bewegung der Arme wird es am Oberkörper bereits erste Schwimmerfahrungen machen. Es merkt, dass man mit einem Impuls nach vorne mit dem Körper durch das Wasser steuern kann.
- Die Arm- und Beinbewegungen
Die lassen sich am besten im Trockenen zeigen und einstudieren.
- Schwung vom Beckenrand
Um nun zur Bewegung des Oberkörpers die Beine hinzu zu bringen kann man das Kind entweder selbst hochhalten oder es sich selbstständig vom Beckenrand abstoßen lassen. Mit dem Gesicht zum Wasser, dem Rücken zum Rand kann es leicht hochspringen und sich mit den Füßen an der Wand abstoßen. So erhält es den notwendigen ersten Schwung und kann versuchen die Beinbewegungen auszuführen. Eine leichte Schräglage ist bei Kindern völlig normal. Sie vermeidet ein Hohlkreuz und stellt sich mit der Zeit selber ein.
- Tauchen üben
Auch das Tauchen kann helfen die Angst vor dem Wasser zu nehmen. Wenn das Kind lernt, dass es gelegentlich die Luft anhalten und so den Kopf unter Wasser nehmen kann, hat es auch bei Übungen keine Angst zu ertrinken.
Möchte man seinem Kind das Schwimmen selbst beibringen, so sollte man unbedingt einige Wochen am Ball bleiben. Regelmäßiges Üben und Wiederholen ist bei Kindern notwendig, damit sich später ein sichtbarer Erfolg einstellt, auf den wir Eltern besonders stolz sind.
Alternativ bieten viele Schwimmbäder Kurse an um Kindern das Schwimmen beizubringen. Hier helfen qualifizierte Lehrer und die Motivation durch andere Kinder oft das Schwimmen besonders schnell zu lernen.
Praktische Schwimmhilfen um Kindern das Schwimmen beizubringen
- Schwimmbrett
Das Schwimmbrett bietet sich wunderbar an um besonders die Beinbewegung zu trainieren. Das Kind liegt entspannt mit dem Oberkörper auf dem Brett oder hält sich lediglich mit den Armen daran fest. So kann es sich ganz auf die Froschbewegung der Beine konzentrieren. Auch langfristig haben die Kinder viel Spaß mit den Brettern, wenn sie rasend schnell durch das Wasser gleiten.
- Schwimmflügel
Kaum ein Kind kommt mehr ohne die bunten Schwimmhelfer durch die Kindheit. Verständlich, geben sie doch den Eltern viel Sicherheit. Die Luftkissen an beiden Armen der Kinder halten sie über Wasser und können behilflich sein erste Schwimmbewegungen zu üben.
Auch mit Schwimmhilfen sollten Kinder, die noch nicht schwimmen können, niemals unbeaufsichtigt im Wasser spielen. Die Gefahr mit dem Kopf unter Wasser zu kommen ist auch mit Schwimmhilfen noch gegeben.
>> Alle Schwimmhilfen für Kinder auf Amazon ansehen <<
Über den Autor
Weitere Artikel von KinderTipps Redaktion.
Kommentare
Martin 23. Oktober 2013 um 22:17
Sehr schöner Bericht. Ich kann zu diesem Thema das Buch Timmi lernt schwimmen sehr empfehlen. Wir haben es mit unserer Tochter jeden Abend gelesen und es ist sehr lustig geschrieben. Kinder sehen die Schwimmbewegungen sehr anschaulich dargestellt durch den kleinen Bären Timmi. Zwischendurch fliegt noch eine Schildkröte aus ihrem Panzer.
Tanija 8. Juli 2018 um 22:17
Habe den Text gerne gelesen allerdings stören mich zwei hier genannte Punkte sehr. Zum einen:
„ Ab circa 6 Jahren (wenn Kinder die motorisch schwierigen Abläufe meistern können) kann man die Thematik „Schwimmen“ einmal angehen“
Sorry aber das ist Unwissenheit. Bringe aktuell meinem Kind, 4 Jahre alt, das schwimmen bei und es klappt bisher gut. Ich bereue es, dass ich nicht vor einem Jahr damit angefangen habe. Freunde haben ihrem Sohn mit 2 Jahren das schwimmen beigebracht. Heute mit 5 Jahren hat er bereits sein Seepferdchen. Also Sorry aber diese These ist von den Haaren herbeigezogen.
Zum anderen: Schwimmflügel… die Dinger sind super zum planschen und Spaß haben aber es passt nicht zur Überschrift. Sie sind eher kontraproduktiv und sorgen dafür das Kinder viel langsamer schwimmen lernen.
Tanija
Kristina 3. Juni 2019 um 22:17
Hallo
Meine Kinder wollten beide keinen Schwimmkurs besuchen und somit müsste ich ran. Mein Fazit
Wenn man konsequent 1x die Woche 90min schwimmen geht wovon 20-30min „Training“ 30min zum Spielen im Abschluss plus 30min Umziehen macht, klappt es Perfekt. Bin meistens direkt nach dem Kindergarten (zu der Zeit waren immer wenige im Schwimmbad) zum schwimmen gegangen.
Im Sommerurlaub als die Kinder 2-4jahre waren haben wir ein Hotel ausgewählt wo die Kinder nicht mit Rutschen u.s.w. Abgelenkt wurden. Es gab ein Kinderbecken wo beide einen Heiden Spaß hatten(ca.4 Stunden) haben sie dort verbracht. Die Höhe war ca 50cm. Spielerisch haben Sie Gegenstände hoch geholt usw. meine beiden haben mit 4 das Seepferdchen mit 5 Bronze und mein Sohn mit 6jahren das Silberabzeichen gemacht. Ich muss aber sagen beim Silberabzeichen hat ein Privatlehrer im das Rückenkraueln und das Streckentauchen in 5Stunden beigebracht. Gut investiertes Geld.
Es macht Arbeit es seinen Kindern beizubringen aber es ist etwas wundervolles es gemeinsam zu schaffen! Die Erinnerung möchte ich nicht missen. Ob man die Nudel, das Brett oder Schwimmflügel mit ganz wenig Luft drin nimmt muss jeder selbst entscheiden.