Warzen bei Kindern – erkennen, behandeln und vorbeugen
Kategorie(n): Gesundheit
Wir Erwachsene kennen sie und wissen darum wie unangenehm sie sein können. Sie sind kein Zeichen von Reinlichkeit oder Hygiene, so sind tatsächlich die meisten Erwachsenen einmal mit ihnen in Kontakt gekommen. Es sind mal kleinere, mal größere Unebenheiten auf der Haut, die sich schuppig oder regelreicht weich anfühlen können.
So unauffällig sie an der Oberfläche aussehen mögen, so stark schmerzen sie häufig in der Tiefe.
Die Rede ist von Warzen. Die hautfarbenen Knubbel können im Grunde fast an jedem Körperteil auftreten und daher je nach Auftrittsort sehr unangenehme Folgen mit sich bringen. Besonders Warzen an Händen und Füßen, Stellen die wir zum Laufen oder Greifen nutzen, können durch Berührung enorme Schmerzen bereiten. Auch Kinder können bereits von den unangenehmen Wegbegleitern betroffen sein.
Was sind Warzen?
Im Allgemeinen sind Warzen oftmals gutartige Hautwucherungen, welche bevorzugt eben an den sichtbaren Körperteilen auftreten. Betroffen sind überwiegend die Finger, das Gesicht oder die Fußsohlen. Die Ursache für die Entstehung von Warzen ist eine Virusinfektion, wobei es knapp 100 verschiedene Typen solcher Viren gibt.
Die häufigste Form der Warzen ist ungefähr so groß wie der Kopf einer Stecknadel, maximal wird jedoch die Größe einer Erbse erreicht. Die Form erinnert dabei meist an einen Blumenkohl und die knubbelige Hautausstülpung fühlt sich leicht schuppig an.
Wie lassen sich Warzen am Besten erkennen?
Warzen lassen sich meist an der Form bzw. dem typischen Aussehen erkennen. Es ist allerdings nicht immer eindeutig, ob es sich bei der Hautwucherung um eine Warze oder vielleicht eine andere Erkrankung handelt. Daher wird aus Sicherheitsgründen immer ein Arztbesuch empfohlen wenn eine Warze bei Kindern auftritt. Immer wieder stellt sich nämlich bei einer vermeintlichen Warze beispielsweise eine Hautkrebserkrankung heraus, auch wenn dies eher selten vorkommt.
Die häufigsten Formen von Warzen bei Kindern
- vulgäre Warze
Die häufigste Form der Warze (vulgäre Warze) lässt sich an der gelb gräulichen Farbe sowie der knubbeligen, leicht zerklüfteten Oberfläche erkennen. Die Kinder verspüren keine Schmerzen, empfinden die verhornte Hautschicht lediglich als störend. Tatsächlich treten sie vermehrt bei Kindern auf und sind im Erwachsenenalter eher selten. Typisch für diese Art Warzen bei Kindern ist die Vermehrung. So gilt es besonders bei vulgären Warzen darauf zu achten, dass sie keine sogenannten Tochterwarzen entwickeln und sich somit über größere Hautstellen ausbreiten. Eine Ansteckung findet durch eine Schmierinfektion statt.
- Dornwarzen (Fußsohlenwarzen)
Eine Dornwarze erkennt man anhand der weichen sowie glatten Struktur der Warze. Die Farbe ist hier eher bräunlich und sie treten fast immer an den Fußsohlen auf. Dornwarzen werden als besonders unangenehm empfunden, da sie sich durch den ständigen Druck auf die Fußssohlen stark in die Tiefe des Fußes entwickeln können. Die Folge sind Schmerzen beim Gehen in den Hautschichten aber auch bis in das Fussskelett. Die Behandlung von Dornwarzen ist schwierig, da eine ausschließlich oberflächliche Behandlung meist nicht zur Heilung ausreicht.
- Dellwarzen (Schimmbadwarzen)
Anders sieht hingegen die Dellwarze aus. Diese sind meist sehr klein, hautfarben und besitzen in der Mitte der Warze eine Eindellung. Die Dellwarzen sind häuig auftretende Warzen insbesondere bei Kindern mit schwachem Immunsystem oder Neurodermitis. Während sie bei Erwachsenen fast ausschließlich im Genitalbereich auftreten, leiden Kinder meist an Dellwarzen in Gesicht, Hals oder den Achselhöhlen. Sie sind sehr ansteckend, das Auftreten einer Warze nach der Infektion des verursachenden Virus (Molluscum-contagiosum) erfolgt allerdings sehr verspätet. Dellwarzen sind nicht schmerzhaft und recht einfach zu behandeln. Häufig aber bedarf es keiner Behandlung, da ein regeneriertes Immunsystem gut mit dem Erreger zurecht kommt und sich selbst heilen kann.
Wie kann man eine Warze bei Kindern behandeln?
Wenn sie nicht alleine abheilen oder als störend empfunden werden, kann eine entsprechende Behandlung mit Salizylsäure oder Milchsäure die Warzen aufweichen oder verschwinden lassen. In Apotheken oder Drogerien sind zahlreiche Mittel erhältlich um die Warzen auch bei Kindern oberflächlich zu behandeln. (hier findet man individuelle Mittel für die verschiedenen Warzen-Typen)
Manche Warzen, speziell tief gehende Warzen wie die Dornwarzen müssen vom Arzt behandelt oder entfernt werden. Er hat die Möglichkeit Warzen oberflächlich abzuschaben (häufigste Behandlung bei Dellwarzen), zu vereisen, lasern oder wenn nötig herauszuschneiden.
Ursachen für Warzen bei Kindern
Die Ursachen bei Kindern sind verschieden.
- Ansteckung bei anderen Warzenträgern

Badeschuhe schützen Kinderfüße vor Warzen
Zum Einen kann natürlich der Kontakt mit anderen Warzenträgern Grund für das Entstehen einer Warze sein. Besonders in Schwimmbädern, Saunen oder dem eigenen Badezimmer kann man sich schnell mit Warzen anstecken. Sie lieben das feuchtwarme Klima und können sich dort ideal ausbreiten. Auch der regelmäßige Besuch von Kindergärten und Schulen fördern das Entstehen von Warzen, da dort überdurchschnittlich viele Viren lauern. Wenn das Kind sich beim Spielen noch verletzt, können die Viren umso leichter in den Körper eindringen.
- schlechtes Immunsystem
Auch ein zu schwaches Immunsystem kann für eine Warze verantwortlich bzw. zuträglich sein, da Warzen ja häufig durch eine Infektion hervorgerufen werden. Sobald der Körper weniger Abwehrkräfte besitzt haben es Viren und Bakterien leichter in die Zellen einzudringen und Erkrankungen hervorzurufen.
- schlechte Durchblutung der Haut
Kinder mit Neurodermitis neigen verstärkt dazu sich mit Warzen anzustecken. In der schlecht durchbluteten Haut können sich die Erreger unauffällig ausbreiten. Weitere Gründe für die Warzenbildung können Temperatureinflüsse oder Durchblutungsstörungen sein.
Warzen bei Kindern vorbeugen
Eltern können ein paar Dinge tun, um die Entstehung von Warzen bei Kindern weitestgehend zu verhindern. Dazu zählen:
- Stärkung des Immunsystems
Durch gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung an der frischen Luft wird das Immunsystem der Kinder gestärkt. Viel Bewegung führt außerdem zur stärkeren Durchblutung aller Körperteile, was die Ansiedlung vieler Keime erschwert.
- Füße trocken halten
Warmes, feuchtes Klima in den Schuhen erhöht die Wahrscheinlichkeit von Warzen an den Fußsohlen. Wichtig deshalb: Kinderfüße nach dem Schwimmbad gut abtrocknen und Schuhwerk regelmäßig wechseln. Besonders Kinder die stark an den Füßen schwitzen sollten täglich ihre Schuhe wechseln, damit diese im Inneren richtig trocknen können.
- Ansteckung erschweren
Um sich vor allem in Schwimmbädern nicht anzustecken, sollten Badeschlappen getragen werden. Zudem ist es ratsam, sich keine Handtücher oder Bademäntel zu teilen. Auch Sportkleidung sollte nicht gemeinsam genutzt werden.
- Kinderhaut pflegen
Um es Viren und Bakterien zu erschweren, sich auf der Kinderhaut anzusiedeln ist es wichtig diese entsprechend zu pflegen. Verwendete Reinigungsprodukte sollten immer speziell für Kinder ausgezeichnet sein. Besser als Seifen, die die haut austrocknen sind spezielle Reinigungsöle oder Duschgels. Auch regelmäßiges Eincremen nach dem Baden oder Duschen ist wichtig um die Haut vor der Austrocknung zu schützen.

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