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Windpocken

Windpocken bei KindernZuerst nur ein einziger, dann plötzlich immer mehr kleine Punkte auf dem Körper, fieses Jucken und damit quengelige Kinder. Die meisten Eltern kennen die Symptomatik aus der eigenen Kindheit und wissen, dass diese hoch ansteckende Krankheit oft nur einmalig im gesamten Leben auftritt und einen als Kind meist für eine Weile ganz schön einsam macht. Die Rede ist von Windpocken oder Varizellen.

Was sind Windpocken und wie werden sie übertragen?

Die Krankheit wird durch das Varicella-Zoster-Virus ausgelöst. Sie ist hoch ansteckend und durch direkten Hautkontakt oder, was eher seltener auftritt, durch die Atemluft per Tröpfcheninfektion übertragbar. Ansteckungsgefahr besteht zwei Tage vor dem Auftreten des Ausschlags bis fünf Tage nach dem Auftreten der letzten frischen Bläschen. Nach der Erkrankung bleiben die Viren in Teilen der Nerven und verbleiben dort oftmals das restliche Leben, ohne erneut auszubrechen. Bei Immunschwäche oder im hohen Alter kann es jedoch passieren, dass die Viren erneut zum Vorschein kommen und in Form einer Gürtelrose auftreten.

Das Windpocken Krankheitsbild

Creme für windpocken bei kindern

Nach einer Latenzzeit von circa zwei Wochen bildet sich der Hautausschlag mit vielen, vielen, kleinen roten Punkten. Oftmals ist dieser juckende Ausschlag von Fieber begleitet. Die Punkte werden bald darauf zu linsengroßen Bläschen, welche eintrüben und nach einigen Tagen verschorft sind. Die Kinder sollten unbedingt mit Salben und Cremes behandelt werden, die man vom Kinderarzt verschrieben bekommt. Denn, da die Bläschen ohne lindernde Cremes unheimlich jucken und von Kindern verständlicherweise oftmals aufgekratzt werden, passiert es häufig, dass sich die aufgekratzten Hautstellen entzünden und Narben zurückbleiben. Der Ausschlag selbst breitet sich zuerst am Rumpf aus und geht dann auf die Gliedmaßen sowie den Kopf über.

Gefahren bei Windpocken

Sind gesunde Kinder infiziert, so sind die Folgen oftmals weniger schwerwiegend. Problematisch wird es jedoch, wenn schwangere Frauen erstmalig infiziert sind oder noch keine Impfung erhalten haben. Bei einer Infektion bis zur zwanzigsten Schwangerschaftswoche kann eine Ansteckung mit Windpocken zu Fehlbildungen des ungeborenen Kindes führen. Erkrankt die werdende Mutter zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes, kann dies tödliche Folgen für das Neugeborene haben. Auch bei immuner Mutter können Neugeborene bis zu sechs Wochen nach der Geburt noch tödlich an Varizellen erkranken, wenn die Mutter während der Schwangerschaft nicht ausreichend Antikörper auf ihr Kind übertragen hat. Doch nicht nur bei schwangeren Frauen und Neugeborenen führt die Infektion mit dem Varicella-Zoster-Virus zu schweren Erkrankungen. Bei Kindern mit Leukämie beispielsweise, deren Immunsystem völlig geschwächt ist, verläuft die Krankheit im unbehandelten Falle tödlich.

Windpocken-Partys

Eine Weile lang (und auch heute immer noch) gab es den Trend erkrankte und gesunde Kinder ganz bewusst zusammenzuführen und damit eine Ansteckung zu provozieren. Eltern, die ihre Kinder nicht gegen Windpocken impfen wollen nutzen diese Gelegenheit, die Ansteckung auf einen ganz bestimmten Zeitraum einzugrenzen um nicht zu riskieren, dass sich die Kinder erst im Erwachsenenalter oder zu unpassenden Zeitpunkten (Urlaub, Krankheit etc.) mit Windpocken anstecken. Kinderärzte sind gegen eine bewusste Ansteckung und plädieren für eine flächendeckende Impfung der Kinder, auch zum Schutz schwangerer Frauen und um die Gefahr einer Erkrankung im Erwachsenenalter zu minimieren.

Erkrankung im Erwachsenenalter

Erkranken erwachsene Personen an Windpocken ist die Gefahr an Komplikationen während des Krankheitsverlaufs enorm erhöht. So kommt es beispielsweise wesentlich öfter zu einer Lungen- oder Hirnhautentzündung. Auch die Anzahl der auftretenden Bläschen ist meist viel höher als im Verhältnis gesehen bei Kindern.

Windpockenimpfung – Schutz durch Impfung

Wie erwähnt ist es Anliegen fast aller Kinderärzte im Kindesalter auf Windpocken zu impfen, da sie das Risiko von Nebenwirkungen bei einer Impfung als deutlich geringer sehen, als die Gefahr bei einer Ansteckung. Besonders Frauen mit Kinderwunsch wird nahe gelegt bei nicht vorhandener Immunität noch vor Eintreten der Schwangerschaft eine Impfung vorzunehmen. Frauen, die ohne Impfschutz oder Immunität ein Kind erwartet, wird geraten den Kontakt zu Kindern und Erkrankten Personen so gut wie möglich zu verhindern. So erhalten beispielsweise Kindergärtner oder Arzthelferinnen ein komplettes Arbeitsverbot sollten sie einen negativen Titer aufweisen.

 



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