Zähneknirschen bei Kindern (Bruxismus)
Aaargh! Dieses fiese Geräusch erinnert ein wenig an das Kratzen der Schulkreide auf der Tafel. Da stellt es einem die Nackenhaare auf und jeglicher Nerv gerät in Hochspannung. So manches Kind macht das ganz bewusst, andere hingegen nur im Schlaf: Zähneknirschen – auch Bruxismus genannt. Wenn Kinder tagsüber mit den Zähnen knirschen könnte man aus der Haut fahren. Nicht nur, weil das Aufeinanderreiben der Zähne bei uns Eltern zur sofortigen Gänsehaut führt, sondern auch, weil wir uns um die Zahngesundheit sorgen machen. Die Zähne und das Kiefergelenk werden nämlich dabei ganz schön belastet, ganz zu schweigen von den verkrampften Gesichtsmuskeln. Muss das denn sein? Kann man das Zähneknirschen bei Kindern nicht irgendwie abgewöhnen?
Woher rührt das Zähneknirschen bei Kindern?
Man sollte einmal Erwachsene beobachten, die dieses Verhalten nach wie vor beibehalten haben. Dabei fällt eines auf: Oft handelt es sich dabei um Personen, die sich wortwörtlich in Dinge verbeißen und nicht locker lassen, bis ein Problem gelöst ist. Ihr Stress, Leistungsdruck und ihre Ängste äußern sich in körperlichen Verspannungen, besonders im Bereich des Gesichts. Wo andere an den Fingernägeln kauen oder an der Nagelhaut zupfen, nervös auf und ab laufen oder kleinere Ticks ausleben, wird hier die innere Anspannung eben durch das Zähneknirschen sichtbar hörbar. Viele dieser Angewohnheiten liesen sich aber schon im Kindesalter vermeiden.
Denn, das Zähneknirschen bei Kindern hat verschiedene Ursachen, bei denen manche durchaus Gefahr laufen, sich langfristig als Angewohnheit festzusetzen:
Ursachen
Wann wird es bedenklich?
Zwischen Ausprobieren und Abreagieren
Zähneknirschen bei Kindern wird also vor allem eigentlich erst dann zu einem Thema, über das sich Eltern Sorgen machen müssen, wenn das Kind älter als drei Jahre alt ist. Mit ungefähr drei Jahren nämlich hat sich das junge Gebiss mit seinen Milchzähnen vollständig ausgebildet. Jegliches Zähneknirschen ist jetzt nicht mehr dem Ausprobieren des neuen Gebisses zuzuschreiben, sondern in den meisten Fällen ein Ausdruck von zu starkem Stress. Eltern bemerken häufig, dass ihre Kinder nicht ständig Knirschen, sondern dieses Phänomen zyklisch auftaucht. Wenn die Ursache psychosomatisch (also seelisch) ist, dann sollten Eltern genau hinhören und -sehen, was im Leben ihrer Kinder geschieht, wenn das Zähneknirschen wieder intensiver wird. Vielleicht steht der monatliche Vokabeltest an oder im Sportverein werden Leistungen überprüft. Erhöhter Leistungsdruck kann sich negativ auf die Kleinen auswirken.
Wenn alle Milchzähne durchgebrochen sind und das Knirschen nicht aufhört, dann sollten Eltern mit ihren kleinen Engeln den Weg zum Zahnarzt deshalb nicht scheuen.
Welche Folgen hat Zähneknirschen bei Kindern?
Im Schlaf sollen sich Kinder erholen. Jenen aber, die nachts mit den Zähnen knirschen fehlt es häufig an der nötigen Erholung. Denn, beim Schlafen ist der Kiefermuskel von Kindern, die mit den Zähnen knirschen, nicht locker und entspannt, sondern verkrampft sich. Die Zunge drückt fest gegen den Gaumen und der untere Kiefer rotiert langsam hin und her, um Stress abzubauen.
Dieses Phänomen kann erhebliche Schäden an den Zähnen und diverse andere Langzeitfolgen für die betroffenen Kinder haben.
Zähneknirschen bei Kindern abgewöhnen
Weil wirklicher Handlungsbedarf eigentlich nur bei chronischem Zähneknirschen besteht ist der wichtigste Weg weg vom Knirschen Entspannung und Stressabbau. Doch es gibt durchaus auch andere Helferlein im Kampf gegen das Zähneknirschen bei Kindern.
Aktiv werden beim Zähneknirschen
Ist die Ursache für das Zähneknirschen bei Kindern reine Neugier oder die Suche nach Aufmerksamkeit, so sollten Eltern versuchen (soweit das unter dieser gemeinen Geräuschkulisse funktioniert) zu entspannen und möglichst wenig auf das Verhalten eingehen. Im Normalfall verschwindet diese Angewohnheit dann ähnlich schnell, wie sie aufgetaucht ist. Hält das Knirschen, insbesondere in der Nacht an, so sollte man die Zähne, bzw. das Kindergebiss regelmäßig von einem Zahnarzt kontrollieren lassen und versuchen das Zähneknirschen bei den Kindern mit den oben genannten Möglichkeiten zu bekämpfen.
Wie bei allen Erziehungsfragen aber gilt: Druck in jeder Form ist langfristig immer kontraproduktiv!
Kommentare
Neeltje 22. Juli 2019 um 22:17
Interessant, das auch Kieferfehlstellungen für das Zähneknirschen verantwortlich sein kann. Ich denke auch, dass dies vielleicht der Fall bei meiner Tochter sein könnte. Vielleicht werden wir mal einen Experten für Kieferorthopädie aufsuchen müssen.
Jade 14. Dezember 2019 um 22:17
Super Artikel zum Thema Bruxismus. Meine Schwester hat erst vor kurzem darüber geredet wegen Ihr Kind und sie hat Ihm zur Kieferorthopäde genommen um sicher zu stellen, dass alles noch in Ordnung ist und herauszufinden wie es vorzubeugen ist.
Julia Schwarzmann 21. April 2020 um 22:17
ich wusste nicht, dass Zähneknirschen auch bei Kindern möglich ist. Normalerweise verbinde ich das mit Stress und Leistungsdruck und ich kann es mir bei Kindern einfach nicht vorstellen. Um mögliche Fehlstellungen zu vermeiden, sollte man das so schnell wir möglich verhindern. Wenn nötig auch mit einer kieferorthopädische Behandlung.
Joachim Hussing 1. September 2020 um 22:17
Danke, dass Sie diesen Blog über Zähneknirschen mit anderen teilen. Mein Kind knirscht schon seit einiger Zeit mit den Zähnen. Ich mache mir Sorgen um die Zähne meines Sohnes, deshalb bringe ich ihn sofort zum Zahnarzt.
Peter Buschman 29. April 2021 um 22:17
Mein Kind knirscht immer sehr oft Nachts mit seinen Zähnen. Es ist gut zu wissen, dass eine Fehlstellung von Zähnen dafür verantwortlich sein kann. Hoffentlich finden wir einen Zahnarzt, der sie da Untersuchen kann.
Lisa 22. Mai 2023 um 22:17
Da mein Kind auch unter Zähneknirschen leidet, fand ich diesen Artikel sehr informativ. Es ist beruhigend zu wissen, dass Zähneknirschen bei Kindern in den meisten Fällen harmlos ist und sich im Laufe der Zeit von selbst löst. Die vorgeschlagenen Tipps zur Linderung, wie das Tragen einer Schiene oder Entspannungstechniken, sind sehr hilfreich und geben mir als Elternteil Möglichkeiten, meinem Kind zu helfen.