Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche)
Die ersten Schuljahre unserer Kinder sind für alle Familien eine aufregende Zeit. Der Schritt vom unbeschwerten Kindergarten in einen Alltag, der vor allem vom ständigen Lernen neuer Dinge geprägt ist fällt nicht jedem Kind leicht. Manche Kinder fürchten sich sogar ein wenig vor der Einschulung und den vielen Erwartungen für die nächsten Jahre. Die meisten aber beschreiten diesen Weg ganz unbedarft. Eltern sind gerade zu Beginn euphorisch und stehen fleißig mit Rat und Tat ihren Kinder zur Seite. Sie helfen bei ersten Lese- und Rechenübungen und tauchen gemeinsam mit ihnen tief in die Materie ein.
Doch trotz allem Eifer von Seiten der Kinder und ihren Eltern treten ab und an Schwierigkeiten in den weiteren Schuljahren auf. Insbesondere, wenn es um den Bereich Lesen und Schreiben geht. Dann fällt häufig ein Begriff: Mögliche Legasthenie. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff? Wie erkennt man Legasthenie bei Kindern und wie kann man am besten mit der Diagnose umgehen?
Was ist Legasthenie?
Grundsätzlich kann man Legasthenie als Lese-Rechtschreib-Schwäche übersetzen. Kinder, die unter Legasthenie leiden, haben große Probleme gesprochene Sprache in geschriebene Sprache umzusetzen und umgekehrt. Texte von Legasthenie-Kindern sind daher übersät von vielen Rechtschreibfehlern. Den Kindern fällt es schwerer als anderen Kindern Texte korrekt zu lesen und zu interpretieren.
Die Ursache für Legasthenie wird in den Genen der Kinder vermutet – daher handelt es sich bei Legasthenie auch um eine beständige Störung, die niemals komplett verschwinden kann. Allerdings ist es möglich durch gezielte Therapie Verbesserungen zu erreichen.
Wie erkenne ich Legasthenie bei meinem Kind?
Wenn das eigene Kind in die Schule kommt, sollte man aufmerksam beobachten, wie es sich in den Disziplinen Lesen und Schreiben schlägt. Kommt es zu unerwarteten Schwierigkeiten, obwohl das Kind ansonsten gute Leistungen erbringt, sollte dem Verdacht auf Legasthenie nachgegangen werden. Dies macht aber erst ab etwa der zweiten Klasse Sinn. Vorher ist eine Diagnose schwierig, da das Kind noch zu wenig vertraut mit dem Schreiben und Lesen ist und aussagekräftige Tests daher kaum möglich sind.
Ein professioneller Test bei einem akuten Verdacht aber ist unumgänglich um auf der sicheren Seite zu sein. Entsprechende Legasthenie-Tests führen beispielsweise Schulpsychologen aber auch Fachärzte durch.
Welche Therapien gibt es?
Leidet ein Kind nun tatsächlich unter Legasthenie, gibt es verschiedene Therapieformen, die individuell auf das Kind abgestimmt werden müssen. Neben allgemeinen
Die Therapie der Legasthenie sollte so früh wie möglich beginnen – je länger gewartet wird, desto stärker können sich die Probleme festsetzen und sich dauerhaft festsetzen.
Nachteile in der Schule?
Schulen erkennen Legasthenie als Krankheit an und reagieren durch besondere Maßnahmen darauf – so erhalten Legasthenie-Kinder bei Klassenarbeiten in der Regel mehr Zeit als ihre Mitschüler.
Legasthenie ist zwar eine Beeinträchtigung – jedoch eine, mit der man durch gezielte Therapie durchaus gut leben kann. Die schulischen Leistungen von Legasthenie-Kindern müssen nicht schlechter sein als die von gesunden Mitschülern – sofern die Krankheit rasch erkannt wird und das Kind frühzeitig eine umfassende Förderung erhält.
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