Sind wir schon da? Tipps für lange Autofahrten mit Kindern
Kategorie(n): Unterwegs & auf Reisen
„Mama, Papa, wann sind wir endlich da?“
Wer kennt die Frage nicht? Zum ersten Mal ertönen diese Worte oft schon nach 15 Minuten Lange Autofahrten in den wohl verdienten Urlaub dauern aber oft 10 Stunden oder länger. Langeweile, Sommerhitze, Stau und das lange Sitzen lassen die Kleinen überhaupt schnell quengelig werden. Die Devise lautet hier: die Kleinen bei Laune halten. Mit den richtigen Reisetipps für eine lange Autofahrt können Eltern ihre Kinder allerdings geschickt beschäftigen und nervigem Gequängel auf den Rücksitzen vorbeugen.
Tipps für glückliche Kinder im Auto
- In der Nacht fahren
Den Start in den Urlaub auf den späten Abend oder die Nacht zu verlegen, hat diverse Vorteile. Wer nachts Richtung Urlaubsziel startet umgeht Stau und drückende Hitze. Die Kinder können zudem schlafen und werden nicht aus dem Rhythmus geholt. Allerdings sollten Eltern nur in der Dunkelheit fahren, wenn ihnen das Fahren bei Nacht zusagt. Das Wichtigste ist zudem die Kindersicherheit, rät der ADAC. Auch wenn es noch so verlockend ist: Kinder sollten sich nicht auf die Rückbank legen um zu schlafen. Stattdessen sollten Eltern einen passenden Kindersitz (im besten Fall einen solchen, der in eine Schlafposition verstellbar ist) dabei haben, damit die Kinder während der ganzen Fahrt gut gesichert im Auto schlafen können. Abschnallen ist während der Fahrt nicht erlaubt. Ein Gurt- oder Nackenkissen erleichtert das Schlafen und schont den müden Kindernacken. Kuscheldecken und das Lieblingsstofftier dürfen natürlich auch nicht fehlen. Wenn möglich sollten beide ausgeschlafen in die Nacht-Fahrt starten, damit der Beifahrer den Fahrer wach halten bzw. wenn nötig selbst einspringen oder zu Pausen anregen kann.
- CD oder DVD: Multimediale Ablenkung
Viele moderne Neuwagen sind mittlerweile mit kinderfreundlicher Technik, wie kleinen Displays in den Kopfstützen ausgestattet. Auch wenn das Fernsehen an sich zuhause nicht so gern gesehen ist, kann es auf langen Autofahrten wahre Wunder bewirken. Lustige oder spannende Kinderfilme beschäftigen die Kinder bestimmt für ein-zwei Stunden. Eltern sollten aber nicht die Kopfhörer vergessen, damit die Kids auch ganz in ihrer Welt versunken sind und den Fahrer nicht stören. Hörbücher und CDs haben hier die gleiche Wirkung. Lieder selbst zu singen ist allerdings auch eine schöne Beschäftigung und sorgt für eine heitere Stimmung auf der Fahrt, sofern die Lautstärke moderat ist.
- Spiele zum Mitnehmen
Lustige Spiele für die Autofahrt sorgen ebenfalls für gute Stimmung und etwas Ruhe. Klassiker wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“, „Schiffe versenken“ oder „Stadt, Land, Fluss“ lassen sich entweder ganz ohne Hilfsmittel oder auch einfach mit Stift und Papier spielen. Die Spielverlage haben aber auch eine Reihe von kompakten Mini-Spielen auf dem Markt. Das Spiel „Alles Käse“ rund um Spielkarten mit Käselöchern können Kinder ab sechs Jahre auf den Knien ausbreiten. Der Klassiker „Vier gewinnt“ passt beispielsweise ebenfalls in jede Handtasche und auf die Mittelkonsole zwischen den Kindern.
- Pausen und Essen
Mit Kindern sollten Eltern stets eine längere Fahrzeit einplanen, denn regelmäßige Pausen mit kleinen Erfrischungen gehören zum Pflichtprogramm. Bei Nachtfahren können auch einmal größere Strecken zurück gelegt werden, tagsüber aber sollte nach zwei Stunden etwa eine Pause von 15 Minuten eingelegt werden. Bewegung ist in den Pausen das A und O. Hüpfen oder ein Sprint zur Toilette am Rastplatz lockern die Muskeln. Für den „kleinen Hunger“ sollte ebenfalls gesorgt sein, denn Kinder bekommen schnell Hunger und Durst. Trinkpäckchen, selbst gemachte Brote und klein geschnittene Äpfel sind der richtige Reiseproviant. Sollte das Kind empfindlich gegenüber braunen Stellen am Obst sein, können Eltern während der Pausen das Obst auch frisch im Auto schneiden. Als Getränke sind Mineralwasser mit wenig Kohlensäure, Fruchtschorlen und ungesüßte Tees zu empfehlen, die den Durst schnell löschen und den Harndrang nicht unnötig anregen (wie beispielsweise Eistee oder purer Apfelsaft).
- Sonnenschutz ans Fenster
Des Weiteren fährt es sich viel besser, wenn die Sonne ausgesperrt wird. Sonnenschutz für die Seitenscheiben oder eine spezielle Folie sorgen für eine angenehmen Innentemperatur und geschützte Augen der Kinder. Wer die Klimaanlage hingegen komplett aufdreht oder die Fenster während der Fahrt runterkurbelt, riskiert einen Zug oder eine fiese Erkältung.
- Bücher und Vorlesen
Ist eine kleine Leseratte an Bord, sind Kinderbücher die perfekte Ablenkung. Bei Kindern, die noch nicht selbst Lesen können sind TipToi-Bücher hoch im Kurs. Die dazugehörigen Stifte lesen den Kindern die enthaltenen Texte und weitere Informationen vor und beinhalten verschiedenste Rätselspiele. Bei Vorschulkindern können gegen Übelkeit resistente Eltern natürlich auf der Rückbank auch etwas vorlesen oder Geschichten erzählen. Pixi-Bücher für die ganz Kleinen oder spannende Geschichten für das erste Lesen: All das verkürzt die Autofahrt und macht die Langeweile schnell vergessen.
- Richtige Kleidung
Eltern sollten ihre Kinder immer in luftdurchlässige und bequeme Kleidung packen. Baumwollkleidung oder kurze Hosen sind hier ideal. Falls das Kind doch zu sehr schwitzt, hilft eine zweite Garnitur Kleidung zum Wechseln. Ein Frotteetuch auf dem Kindersitz saugt zusätzlich Schweiß an sehr heißen Tagen auf.
Eine gute Planung vor der Abreise verhindert schon einmal den gröbsten Stress. Kommunikation ist hier außerdem ein entscheidender Faktor während der Fahrt, denn durch Gespräche, Geschichten und kleine Witze vergeht die Zeit – wir kennen das ja selbst – viel schneller. Mit den oben genannten Tipps ist auf jeden Fall schnell Abhilfe geschaffen wenn die bekannteste Quengelfrage mal wieder ertönt: „Wann sind wir endlich da?“
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Kommentare
Tamara 14. September 2016 um 22:17
Tolle Tipps für die glücklichen Kinder im Auto! „Sofern die Lautstärke moderat ist….“… da musste ich gerade schmunzeln, denn gerade das über Stunden laute Singen meiner Kids treibt mich manchmal in den Wahnsinn! 🙂 Bei uns hat sich noch ein Spiel bewährt: Da es fast keine farbigen Autos auf den Straßen mehr gibt, gebe ich meinem Sohn und meiner Tochter bei Fahrtbeginn die Aufgabe, alle blauen, roten, grünen usw. Autos zu zählen, die sie während der Reise sehen! Macht immer wieder Spaß!