Grüner Lidschatten, knallig rote Lippen – So stehen fast alle Töchter irgendwann einmal strahlend vor den Eltern. Das Make-Up von Mama ist eben einfach zu verlockend. Ob das nun eher nach kreativer Farbschaffung aussieht oder womöglich schon wie das Gesicht einer Erwachsenen ist wohl abhängig von Alter und Können der Mädchen. Abhängig vom Alter ist auch meist die Reaktion der Eltern. Besonders ein geschminktes Gesicht bereits bei den Jüngsten sorgt nur kurz für Entzücken. Schnell folgt darauf Unsicherheit. Denn, die Frage ab wann Mädchen sich schminken dürfen, lässt sich nicht so einfach mit einer Altersangabe beantworten. Es mag natürlich für Eltern befremdlich sein, wenn ihre zehn- oder zwölfjährige Tochter plötzlich mit dem ersten Lippenstift experimentiert, wer allerdings von den Müttern wirklich ehrlich ist, wird zugeben müssen, dass auch sie in diesem Alter erste heimliche Erfahrungen mit dem teuren Lippenstift der Mutter sammelten. Verbote helfen an dieser Stelle meist wenig bis gar nicht. Besser ist es, auf Aufklärung zu setzen.
Manche Mädchen können es gar nicht abwarten, bis sie endlich erwachsen sind
Wer seine achtjährige Tochter mit Lippenstift, Lidschatten und Co. erwischt, sollte keinesfalls sofort zum Verbot greifen. Genau die bringen in der Regel nämlich wenig. Im Gegenteil: Sie führen nur zu Heimlichkeiten oder gar zum Vertrauensbruch. Gelassenheit ist jetzt wichtig, ebenso wie Kompromisse und Aufklärung.
In diesem Alter experimentieren die Mädchen noch sehr viel, sie entdecken das Make-up spielerisch, testen die möglichen Veränderungen mit den diversen Produkten aus. Mütter sollten sich dafür jetzt die Zeit nehmen ihrer Tochter die einzelnen Produkte zu erklären und ohne erhobenen Zeigefinger nahe bringen, dass diese für ihre junge Haut schädlich sind. Sie befriedigen so die kindliche Neugier und schaffen gleichzeitig Vertrauen. Bekommen die jungen Damen nun noch ihren ersten Lippglos, der durchaus auch ein Lippenbalsam sein kann, fühlen sie sich groß und verzichten nicht selten auf den knallig roten, lang haftenden Lippenstift und das Make-up ihrer Mütter.
Zuhause das Schminken erlauben, ist besser als ein generelles Verbot
Je älter Mädchen werden, umso stärker wird natürlich der Wunsch, sich zu schminken. Während man im Handel längst Produkte finden kann, die speziell auf die junge Haut abgestimmt wurden, tun sich viele Eltern schwer ihren Töchtern das Schminken generell zu erlauben. Ein Kompromiss, der den Mädchen das Schminken zu Hause und in der Freizeit erlaubt, es aber in der Schule verbietet, entschärft die Diskussion.
Zudem kann es hilfreich sein, wenn Mutter und Tochter das richtige Schminken üben. Auf diese Weise erkennen die Mädchen schneller den Unterschied zwischen einem leichten Make-up für den Tag und jenem für den Abend. Denn, dieser Unterschied ist gerade auch in Bezug auf die Gefahren für junge Mädchen, die häufig im Zusammenhang mit auffälligem Schminken gebracht werden, wichtig. Die Palette der Produkte ist breit gefächert, es ist somit recht einfach möglich, auf Produkte, die Nickel und Parabene enthalten zu verzichten. Beide Stoffe können unter Umständen Allergien auslösen.
Schminken gehört zum Erwachsenwerden dazu
Je gelassener Eltern auf das Thema Schminken reagieren, umso kleiner werden die Probleme damit sein. Hilfreich kann es sein schon vor dem Einkaufsbummel festzulegen, welche Farben erlaubt sind und welche nicht. Das erspart hitzige Diskussionen im Geschäft. Die Shoppingtour ins Internet zu verlegen, kann ebenfalls hilfreich sein.
Vor allem gilt: Gelassen bleiben, denn es warten gerade in der Pubertät bei Mädchen noch viel größere Probleme auf die Eltern wie der erste Freund, die erste Party usw.
Herzmutter
Das sind wirklich gute Tipps. Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Erfahrungen, auch so in dem Alter. Da war es aber genug wenn ich ab und an damit spielen konnte. So mit 13 habe ich dann in der Schule Make up getragen und es sah furchtbar aus, aber es hat mir wahnsinnig geholfen: weil ich mich so unsicher gefühlt habe. Ja, Make up kann echt pädagogisch wertvoll sein 🙂
Liebe Grüße, Janina