Das Thema Computerspiele und Kinder wurde in den Medien schon oft diskutiert. Allgemein scheint die Meinung zu gelten das der Computerkonsum den Kindern Schaden zufügt. Viele Eltern befürchten dass die Zockerei ihr Kind dick, faul und im schlimmsten Fall zudem aggressiv macht. Natürlich gibt es Spiele die nicht kindgerecht sind. Auch ein übermäßiger Gebrauch ist nicht gerade zuträglich um die Gesundheit und Psyche des Kindes zu schonen. Eben deshalb gibt es gewisse Regeln an die Eltern sich halten sollten.
Der richtige Umgang mit Computerspielen
Ab wann und wie lange dürfen bzw. sollten Kinder spielen?
Die Stundenanzahl des Computerkonsums ist ein häufig besprochener und durchaus wichtiger Punkt beim Thema Computerspielen. Doch weit vor einer Regulierung der Zeitspannen geht es in fast allen Familien erste einmal die Frage zu klären, ab wann Kinder überhaupt alt genug für Computerspiele bzw. das Spielen am Computer generell sind. Eine allgemein gültige Regel gibt es dafür sicherlich nicht, sind Kinder doch in ihrer Entwicklung völlig individuell und unterschiedlich zu betrachten. Was es aber sehr wohl gibt sind Empfehlungen von Experten die auf den Durchschnitt aller Kinder durchaus zutreffen sollten.
Die EU-Initiative „klicksafe“ hat beispielsweise folgende Aufstellung mit Zeitangaben veröffentlicht:
- Kinder 4 – 6 Jahre: ca. 20 – 30 Minuten täglich im Beisein der Eltern
- Kinder 7 – 10 Jahre: ca. 45 Minuten
- Kinder 11 – 13 Jahre: ca. 60 Minuten täglich
Diese Aufstellung zeigt, dass das Computerspiele für Kinder generell erst ab 4 Jahren empfohlen werden. Wie auch bei der Nutzung von Tablets sind Kinder einfach mit den vielen bunten Bildern und schnellen Bildwechseln unter 4 Jahren noch völlig überfordert, wenngleich sie natürlich große Begeisterung im Umgang mit den Spielgeräten zeigen.
Kontrolle durch die Eltern
Was ebenso deutlich wird ist, dass es wichtig ist bei den ersten Berührungen mit dem Spielen an Computern anwesend zu sein und das Kind beim Entdecken zu begleiten. Gerade bei kleineren Kindern sollten sich die Eltern verstärkt mit einbinden.
Gemeinsam mit dem Kind ein Spiel anzuschauen und zu spielen fördert die zwischenmenschliche Beziehung und kann sogar jede Menge Spaß bringen. So kann man sich außerdem einen guten Überblick schaffen womit sich der Sprosse beschäftigt.
Alternativen anbieten
Natürlich sind Computerspiele faszinierend und fesseln Kinder, wie auch Erwachsene stundenlang an den Bildschirm. Wir kennen es von uns selbst, wie die Zeit verfliegt, wenn wir in einfachen oder komplexen Spielwelten versunken sind. Deshalb ist es wichtig immer auch eine Alternative zum Computer aufzuzeigen und Kinder davor zu bewahren sich nur noch von künstlichen Spielwelten faszinieren zu lassen.
Schule geht vor
Geht es um das Thema Schule, so sollten Eltern unbedingt erzieherisch wirken. Hausaufgaben sollten grundsätzlich vor dem Computer spielen erledigt werden.
Welche Computerspiele kann mein Kind bedenkenlos spielen?
- Alterskennzeichnung
Beim Durchstöbern der Regale nach Computerspielen für Kinder, sollte der erste Blick auf das Alterskennzeichen (USK) gelenkt werden. Dieser ist auf einem Sticker auf der Spielepackung zu finden. Falls kein Aufkleber zur Altersbeschränkung aufgeklebt sein und man sich aufgrund einer freundlichen Spielaufmachung für das Spiel interessieren, so kann man die Altersfreigabe auch auf www.usk.de finden und das Spiel beruhigt mit nach Hause nehmen. Außerdem gibt es zu jedem Spiel in der Regel auch pädagogische Empfehlungen. Diese kann man z.B. auf www.bundespruefstelle.de. ermitteln. - spezielle Plattformen mit Computerspielen für Kinder
Auch im Internet gibt es zahlreiche Plattformen wie beispielsweise der ToggoClub auf denen Kinder teils kostenlos unbedenkliche Computerspiele für Kinder spielen können. Bekannten Seiten (häufig auch Webseiten von Kindersendern wie KIKA und Co.) kann man vertrauen. Bei unbekannteren Plattformen lohnt es sich nach Erfahrungen mit den einzelnen Anbietern zu Googlen. So bekommt man auch ohne Registrierung schon sehr gute Einblicke in die Spielangebote.
Was fasziniert Kinder am Computerspielen so sehr?
Das Spielen am Computer zur Gefahr werden kann ist bekannt, weshalb Computerspiele vor allem für Generationen, die noch ohne die technischen Wunderwerke groß geworden sind, nach wie vor einen unangenehmen Beigeschmack haben. Man sollte die Thematik Computerspiele und Kinder aber auch einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Computerspiele gehören in der heutigen Zeit völlig selbstverständlich zur Jugendkultur. Laut Umfragen nutzen etwa 70 % aller Kinder zwischen dem sechsten und dem dreizehnten Lebensjahr mindestens einmal wöchentlich den Computer um zu spielen. Man sollte dabei nicht vergessen: Kinder lernen wenn sie Freude haben und so können sie auch durch das Computerspielen lernen. Sie haben außerdem in den großen Spielwelten mit tausend anderen Mitspielern die Möglichkeit in eine andere Rolle zu schlüpfen und sich so auszuprobieren. Das Eintauchen in eine andere und durchaus unglaublich aufwendig gestaltete Welt kann die Fantasie des Kindes beflügeln und anregen.
Kinder und Computersucht
Es gibt bestimmte Spiele die eine Sucht auslösen können. Rollenspiele bzw. Onlinerollenspiele zählen, eben aufgrund der Möglichkeit in einer Phantasiewelt eine andere Person zu sein, ganz besonders dazu.
Nicht jedes Kind ist suchtgefährdet
Es kommt jedoch immer auf den Charakter eines Menschen an ob er potentiell gefährdet ist. Ein Kind, welches bspw. aufgrund von Schulmobbing unter Depression leidet, ist selbstverständlich eher gefährdet eine Computersucht zu entwickeln und sich völlig in die Spielwelt zurück zu ziehen, als ein psychisch stabiles Kind. Die bunte Welt eines solchen Spiels kann eine Flucht für das betroffene Kind aus der kalten schrecklichen Welt sein. Computerspiele haben ein gewisses Suchtpotential, aber es kommen immer verschiedene Faktoren zusammen, bevor ein Kind tatsächlich eine Sucht entwickelt.
Wie erkenne ich ob meine Kind eine Computersucht entwickelt hat oder ob es gefährdet ist?
- das Kind ist unruhig und geht sofort nach dem Essen zurück an den Computer
- es möchte nicht mehr am gemeinsamen Essen teilnehmen
- der Kontakt mit Freunden wird sehr selten oder bleibt ganz aus
- die schulischen Leistungen werden immer schlechter
- das Kind vernachlässigt die Körperhygiene
- es spielt bereits frühmorgens oder nachts am Computer
Was tun, wenn das eigene Kind süchtig nach Computerspielen ist?
In erster Linie ist es wichtig Verständnis zu zeigen und keinesfalls sofort völlige Verbote zu erteilen. Ihr Kind braucht in dieser Situation besondere Aufmerksamkeit und Toleranz. Wie schon erwähnt trifft die Computerspielsucht meist Kinder, die ein psychisches Problem oder ein mangelndes Selbstwertgefühl ausgebildet haben. Dann gilt es, das Kind dazu zu animieren gemeinsame Aktivitäten wahrzunehmen und sich nicht in die Welt der Computerspiele zu flüchten. Auch ein Besuch bei einem Psychologen kann helfen, denn der Abschied von einer virtuellen Welt, die für das Kind möglicherweise wichtiger als die reale Welt geworden ist, ist nicht immer einfach. Auf der Webseite: http://www.schau-hin.info/ findet man hierzu viele weitere Informationen und Hilfe.
Letzte Aktualisierung am 1.12.2023 / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Lisa
Wie reagiert er denn darauf, wenn du mit ihm rausgehen möchtest?