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Schüleraustausch – Eintauchen in einen fremden Alltag

Autor

Lisa

Veröffentlicht

21.04.2014

Aktualisiert

10.09.2023

Schüleraustausch – Eintauchen in einen fremden Alltag

Schon in der Schulzeit bieten viele, meist weiterführende Schulen einen Schüleraustausch in andere Länder an. Dieses Angebot wird vor allem von jenen Kindern in Anspruch genommen, die eine Fremdsprache verbessern möchten oder besonderes Interesse am angebotenen Land haben. Auch bei späteren Bewerbungen für den Einstieg in die Berufswelt ist ein absolvierter Schüleraustausch häufig förderlich. Meist entsteht ein Schüleraustausch in Länder, bei denen eine Verbundenheit durch eine Partnerschaft besteht.  Ich persönlich war ja immer zu feige um in die große, weite Welt zu reisen. Mich haben die anderen fasziniert, die offen waren für Neues. Fremde Familien, fremde Länder und eine fremde Sprache. Heute bedauere ich es ein wenig diese Gelegenheit nie genutzt zu haben.

Für welche Kinder eignet sich ein Schüleraustausch?

Schüler, die in der Schule verschiedene Fremdsprachen, wie beispielsweise Englisch, Französisch oder Spanisch, lernen, können an einem Schüleraustausch teilnehmen, sofern ihre Schule diese anbietet. Mit einem relativ sicheren Sprach-Grundwissen ausgestattet, das meist ab der 7. / 8. Klassenstufe vorhanden ist, kann jedes Kind teilnehmen, das außerdem die Einwilligung seiner Eltern dazu bekommt. Ein sicheres Grundwissen in einer Sprache heißt, sich verständigen und mitteilen zu können. Dazu bedarf es nicht sämtlicher Vokabeln einer Fremdsprache. Die eigene Gefühlswelt mitteilen zu können, d.h. erklären zu können warum es einem nicht gut geht oder was einem gut täte, ist aber auf jeden Fall hilfreich in einem Land ohne direkte Bezugspersonen. Auch die Teilnahme am Unterricht im fremden Land ist wenig sinnvoll, wenn man nur kleinste Bruchteile versteht. Je besser die Fähigkeiten in einer Sprache, desto wohler fühlen sich die Schüler schon von Beginn an.

Was genau passiert beim Schüleraustausch?

Ein Schüleraustausch kann, je nach Schule, 3 – 6 Wochen dauern. Hierbei wird ein Schüler im Land der Partnerschule bei einem Schüler und dessen Familie untergebracht. Im Gegenzug nimmt die Familie des Schülers, der zu Besuch ist, den besuchten Schüler für den selben Zeitraum auf. Manchmal bieten sich Familien auch an, ohne Gegentausch ein Kind in Ihre Familie aufzunehmen. Die Gastfamilie ist während des Schüleraustauschs für die Aufsicht und Verpflegung ihres Schützlings verantwortlich. Jeder Schüleraustausch wird von einem Lehrer begleitet, der ebenfalls als Aufsichtsperson und Ansprechpartner zur Verfügung steht. Es spielt jedoch keine Rolle, ob der Lehrer auf Seiten der Heimat- oder Gastschule ansässig ist.

Schüleraustausch ist keine Jugendreise

Ein Schüleraustausch ist kein Urlaub, was fälschlicherweise viele Kinder erwarten. Es werden zwar besondere außerschulische Aktivitäten angeboten, wie Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten oder örtliche Besichtigungen, um das Land zu erkunden. Doch es gibt weiterhin die üblichen Pflichten, die ein Schüler erfüllen muss. So besucht der Gast-Schüler, zusammen mit seinem zugeteilten Austauschpartner, dessen Schule, hat aber auch ausreichend Freizeit, um die vielen, neuen Eindrücke zu verarbeiten.

Kleine Stolpersteine

Eine Reise in fremde Länder birgt natürlich auch die Gefahr kleiner Hürden, die aber mit ein wenig Geschick zu meistern sind. Oft sind diese sprachlicher Natur und beziehen sich auf die Familie, die den Schüler aufnimmt.

  • erste sprachliche Hürden
    Manchmal sind gerade die ersten Tage im Austauschland schwierig, weil man erst beginnt rund um die Uhr in einer fremden Sprache zu sprechen. Die Kommunikation ist dann oft holprig und anstrengend. Mit der Zeit aber fühlen sich die Austauschschüler meist weit wohler in der Sprache. Die dauerhafte Übung über drei bis sechs Wochen verbessert häufig das Sprachgefühl enorm und somit auch den Wohlfühlfaktor
  • der Schritt in ein fremdes Leben
    Natürlich ist es für einen Austauschschüler komisch in eine völlig fremde Familie einzutauchen. Die Sitten und Gebräuche anderer Länder sind manchmal völlig anders als im gewohnten Zuhause und auch der Tagesablauf kann völlig unterschiedlich sein. Plötzlich Teil einer unbekannten Familie zu sein und ihren Alltag mit zu erleben ist befremdlich und bedarf ein paar Tage. Besonders wenn sich die Austauschschüler mit ihren Gastkindern verstehen legt sich das aber enorm schnell. Sollte es dennoch dauerhafte Probleme bzgl. Kommunikation oder Sympathie gegenüber der Gastfamilie geben, ist es fast immer auch möglich kurzfristig abzureisen oder die Familie zu wechseln.

Deshalb lohnt sich ein Schüleraustausch

Gerade in der heutigen Zeit wird das Thema „Globalisierung“ immer bedeutender. So haben Kinder, die frühzeitig ihre Kenntnisse in den Bereichen Sprache und Kultur ausbauen, große Vorteile im späteren Leben. Da viele Unternehmen international tätig sind, werden permanent qualifizierte und gebildete Nachwuchskräfte gesucht. Durch einen Schüleraustausch kann der Grundstein für einen solchen Werdegang gelegt werden. Denn nicht nur mögliche Sprachhürden werden durch einen Austausch verringert. Kindern, die an einem solchen Programm teilnehmen, wird auch die Angst vor Neuem genommen, so dass sie sehr oft überaus motiviert und mit einem gestärkten Selbstbewusstsein heimkehren.

Von ersten Startschwierigkeiten und den Unsicherheiten bzgl. der Gastfamilie und der Sprache sollte man sich jedoch nicht entmutigen lassen, da es immer eine Möglichkeit gibt sich verständlich zu machen. Zur Not steht immer der begleitende Lehrer mit Rat und Tat zur Seite.

Wenige Wochen, die ein ganzes Leben prägen

Ein Schüleraustausch eine tolle Möglichkeit, um Kindern eine aufregende Zeit zu bescheren und sie in ihrer gesamten Entwicklung zu unterstützen. Das erste Reisen ohne Eltern in ein fremdes Land  gibt Selbstsicherheit, nicht nur für den Augenblick, sondern für das ganze Leben. Sich auch ohne viele bekannte Bezugspersonen in einer fremden Umgebung zurecht zu finden und zu erfahren, wie man so manche Stolpersteine ohne viel fremde Hilfe meistert, ist auch im späteren Leben häufig von Vorteil.

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