Man stellt sich das Leben als Eltern so einfach vor. Mit genügend Liebe, Einfühlungsvermögen und einer gehörigen Portion Geduld wäre das Thema Erziehung ja wohl zu schaffen. So geben sich Mütter und Väter Tag und Nacht die Mühe ihrem Kind das Urvertrauen zu erhalten und ein inniges Verhältnis zu den Eltern zu vermitteln. Wir bringen den Kindern nahe, dass sie mit jedem Problem an uns heran treten könnten, unsere Ohren stets offen sein. Im Idealfall führt das dazu, dass die Kinder tatsächlich mit den Eltern über all ihre Probleme reden und gemeinsam eine Lösung finden. Doch auch in den besten Familien sieht es immer wieder doch anders aus. Häufig fehlt den Eltern die Zeit zum Zuhören, manchmal nehmen sie die Sorgen ihrer Kinder ohne bösen Willen nicht ernst oder unterschätzen diese. Dann wiederum gibt es eben immer auch Themen, über die Kinder mit der Familie oder sogar auch Freunden aus Scham oder anderen Gründen nicht reden mögen. Eine wichtige Hilfe in solchen Situationen ist das Sorgentelefon für Kinder.
Themen, die Kinder beschäftigen
„Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen“ – so sagt ein altes Sprichwort. Doch so einfach ist es mit der Einordnung kindlicher Probleme nicht. Sowohl die Themen, als auch das Ausmaß der Sorgen variierten bei Kindern enorm, wobei innerhalb derselben Altersgruppen immer mal ähnliche Fragestellungen auftreten können.
Typische Probleme sind bei kleineren Kindern beispielsweise:
- Ich bin allein zu Hause und fürchte mich
- Mein bester Freund will nicht mehr mit mir spielen
- Ich habe im Haushalt/in der Schule etwas kaputt gemacht. Was soll ich tun?
Bei größeren Kindern und Jugendlichen geht es dann häufig um
- die erste Liebe, die nicht erwidert wird oder die zerbrach.
- auch der Tod eines Angehörigen oder Freundes als tief einschneidendes Erlebnis, das für Kinder schwer zu verarbeiten ist – zumal die Eltern häufig zu den Betroffenen gehören und mit der eigenen Trauer beschäftigt sind.
- schulische Probleme oder Mobbing in der Schule
- zum Ende der Schulzeit sind Kinder sich häufig unsicher, welchen Beruf sie wählen sollen.
Auch Themen, die auf Streit in der Familie gründen, sind häufig Anlass statt das Gespräch mit den Eltern, das Sorgentelefon für Kinder zu nutzen.
So haben sie neben alterstypischen Problemen natürlich auch Gehör für:
- Gewalt in der Familie
- Selbstmordgedanken
- Angstzustände bei Kindern
- etc.
Die Reaktionen von Kindern auf Sorgen
Anders als Erwachsene sind kleinere Kinder bei der Bewältigung ihrer Probleme fast immer auf Hilfe angewiesen. Sie denken noch nicht lösungsorientiert und finden daher oft keinen Ausweg aus ihrem Problem. Auch ältere Kinder benötigen in Krisenzeiten jemanden, der ihnen zuhört und sie berät.
Kindern fehlt das Wissen und das Gespür zum Finden sinnvoller Lösungsansätze. Meist gibt es für sie nur ein Ja oder Nein. Allerdings können sie ihre Meinungen schlagartig ändern, ohne dass es zur Problembewältigung kommt. Je nach Alter, Entwicklungsstand, Art der Erziehung und Charakter reagieren Kinder unterschiedlich, wenn sie von Problemen belastet werden.
Zu den häufigen Verhaltensweisen gehören
- der totale Rückzug von der Umwelt
- Streitsucht
- das Nachlassen schulischer Leistungen
- Phasen der Traurigkeit oder Depression
- die ständig wechselnde Laune.
Die Folgen, wenn Kinder keine Hilfe erhalten
Mit ihren Sorgen allein gelassene Kinder werden in ihrer Entwicklung blockiert. Langfristig können psychische, körperliche oder soziale Probleme auftreten. Auch Essstörungen wie Bulemie oder gar eine Nahrungsverweigerung sind häufig Resultat seelischer Probleme, die nicht gelöst werden konnten. Diese führen zu Mangelerscheinungen und am Ende neben den seelischen auch noch zu gesundheitlichen Problemen.
Während viele Kinder sich einen Gesprächspartner für ihre Sorgen suchen, erwarten einige, dass ihnen jemand ansieht, dass „etwas nicht stimmt“. Aktionen wie das vermehrte Essen bis hin zur Fettsucht oder das Hungern sind ebenso ein Hilfeschrei wie die Ankündigung eines Suizids.
Eltern, Erzieher und andere Außenstehende dürfen solche Signale nicht übersehen!
Die Aufgaben des Sorgentelefons für Kinder
Das Sorgentelefon bietet Kindern und deren Eltern die Möglichkeit, anonym über aktuelle Probleme zu reden oder zu schreiben. Allein das Gefühl, von jemandem gehört (oder gelesen) zu werden, kann erleichternd wirken. Die Hauptaufgabe des Sorgentelefons besteht jedoch in der Beratung. Die Mitarbeiter seriöser Anbieter sind psychologisch geschult und auf die Probleme im Zusammenleben von Kindern und Erwachsenen spezialisiert.
Die Nummer des Sorgentelefons
Aktuelle Telefonnummern findet man im Internet oder im Telefonbuch. Man sollte jedoch darauf achten, dass die Anbieter einem Dachverband angehören.
In Deutschland und in anderen Ländern ist dies die „Nummer gegen Kummer“ oder das Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche. Die Anrufe sind kostenlos. Die Mitarbeiter können fast täglich rund um die Uhr erreicht werden.
Das Sorgentelefon als positive Anlaufstelle
Auch wenn es für Eltern oft befremdlich ist, wenn sich die eigenen Kinder nicht ihnen, sondern fremden Menschen am Telefon anvertrauen, sie sollten sich nicht scheuen, ihren Kindern eine Nummer des Sorgentelefons ans Herz zu legen. Dabei sollte das Kind aber niemals das Gefühl haben mit seinem Wunsch nach Gesprächen oder auf der Suche nach Hilfe abgeschoben zu werden. Kinder sollten jederzeit spüren, dass zu jeder Zeit auch das Gespräch mit den Eltern möglich ist, wenn der Drang danach besteht.
Beatrice
Meine Eltern haben grad gestritten und ich weiß nich was ich tun soll???
Ich fühle mich, als wäre ich dran schuld!!!
Das größte Problem ist, dass mein Vater immer irgendwie sauer ist egal wann.
Bitte Gebt Mir Einen Tipp Was Ich Machen Soll!
Lisa
Genau für solche Fälle ist das Sorgentelefon da. Hier könnt ihr euch 24 std/7 Tage in der Woche melden und bekommt weit schneller Hilfe als hier.