Wenn es um die Gesundheit, die Erziehung und Ernährung eines Kindes geht, so liefert das Internet mit all seinen Foren und Webseiten eine nahezu unübersichtliche Fülle an Informationen, Theorien und vermeintlichen Fachmeinungen.
Entsprechende Debatten und Diskussionen werden ebenso leidenschaftlich geführt, wenn es um die zu erwartende Körpergröße des eigenen Kindes geht. Manch einer macht die voraussichtliche Körpergröße an der der Eltern fest, andere sehen in der Größe bei der Geburt einen Indikator dafür, ob das Kind zukünftig groß gewachsen oder eher klein sein wird. Wovon die spätere Körpergröße abhängt und wie sich entsprechende Prognosen erstellen lassen soll dieser Text verraten.
Faktoren, die die Körpergröße beeinflussen
Auch bei möglichen Einflussfaktoren gibt es die unterschiedlichsten Meinungen. So wird häufig die Gene der Eltern als möglicher Indikator ins Feld geführt. In diesem Zusammenhang wird darauf verwiesen, dass eineiige Zwillinge meist eine identische Größe erreichen. Trifft diese Theorie zu, so könnte die Größe der Eltern ein entscheidender Hinweis darauf sein, zu welcher Größe ein Kind heranwächst.
Neben dieser Vermutung wird ebenso häufig geäußert, dass die Ernährung einen wichtigen Einfluss auf das Wachstum hat. Dabei ist allerdings nicht nur die ausgeglichene Ernährung des Kindes wichtig, sondern auch die durchdachte Nahrungsversorgung der Mutter. Diese trägt beim Stillen nämlich ebenfalls zum gesunden Wachstum des Kindes bei.
Die Gesundheit des Kindes spielt eine entscheidende Rolle wenn es um die körperliche Entwicklung geht. So können Stoffwechselerkrankungen (beispielsweise aufgrund Fehlfunktionen der Schilddrüse) einen ebenso großen Einfluss haben, wie beispielsweise Allergien. Jegliche Erkrankungen während der Kindheit können dafür sorgen, das ein gesundes Wachstum gestört oder unterbrochen sein kann.
Schließlich sollte auch der Schlaf nicht vernachlässigt werden. Da der Wachstumsprozess vor allem während der Schlafphase stattfindet, ist ein gesunder Schlaf unverzichtbar.
Auch auf die emotionale Fürsorge kommt es an
Hinsichtlich des Wachstums und der generellen gesunden Entwicklung von Kindern wird die emotionale und psychische Fürsorge oft vernachlässigt. Dabei zeigen Studien zu dieser Thematik, dass ein liebevoller und fürsorglicher Umgang mit dem Kind einen erheblichen Einfluss auf dessen körperliche Gesundheit und damit auch auf dessen Entwicklung hat. Vor allem eine starke Vernachlässigung von Kindern kann dazu führen, dass die Ausschüttung von Wachstumshormonen nur noch gehemmt geschieht.
Wer seinem Kind und dessen Wachstum etwas Gutes tun möchte sollte also neben der ausgeklügelten Ernährung auch auf einen emotionalen und positiven Umgang mit dem Nachwuchs achten.
Der Faktor körperlich individuelles Wachstum
Wachstum geschieht unabhängig von den Phasen täglich. In manchen ist das Ausmaß des Wachstums (auch im Verhältnis zur Körpergröße) jedoch deutlich größer als in anderen.
Ganz allgemein lassen sich drei Wachstumsphasen feststellen. Diese lassen sich auf folgende Abschnitte festlegen:
- Die ersten drei Lebensjahre
In den ersten drei Lebensjahren findet der größte Wachstumsschub statt. So ist die Rede davon, dass sich die Körpergröße nahezu verdoppeln würde. - Wachstum bis zur Pubertät
Mit jedem weiteren Jahr nach dieser Phase verändert sich die Größe um einige Zentimeter, wenn auch die Geschwindigkeit des Wachstums wieder etwas zurückgeht. - Die Pubertät und das Erwachsenenalter
Die Pubertät ist als letzte Phase für ein jährliches Wachstum von etwa zehn Zentimetern verantwortlich.
Wie lässt sich nun auf die spätere Körpergröße schließen?
Rechner im Internet
Im Internet kursieren vor allem zwei Arten Rechner, welche, gefüttert mit den eigenen Daten oder denen des Kindes, eine zuverlässige Prognose über die zu erwartende Größe errechnen sollen.
- Ausgangspunkt: Aktuelle Größe
(z.B. auf Urbia)
So verspricht das System solcher Rechner, über das Geschlecht, die momentane Körpergröße und das Alters des Kindes eine zuverlässige Vorhersage der Größe. - Ausgangspunkt: Größe der Eltern
(z.B. auf Onmeda)
Hier möchte ein Rechner mit der Größe beider Eltern und dem Geschlecht des Kindes gefüttert werden.
Vorsicht! Wachstumsschübe können in jeder der bereits erwähnten Phasen stattfinden. Während eines solchen Schubs wächst das Kind innerhalb einiger Tage, manchmal sogar einiger Wochen scheinbar unverhältnismäßig viel. Vorangegangene Berechnungen können somit schnell verfälscht werden, weshalb dies unbedingt zu berücksichtigen ist. Für welchen Rechenweg man sich auch entscheidet – eine absolut sichere Prognose kann auf diesem Weg nicht geliefert werden.
Messung des Mittelhandkochens
Besteht hier allerdings anhaltende Unsicherheit, sollte ein Facharzt, beispielsweise ein Endokrinologe, aufgesucht werden. Dieser kann mit Hilfe einer Röntgenuntersuchung der Handknochen das biologische Alter des Kindes bestimmen. Es wird also das Alter nach Kalender mit dem Alter des Körpers verglichen. So können eventuelle Entwicklungsverzögerungen erkannt werden. Eine solche Ursache kann allerdings erst ab einem Alter von sechs Jahren durchgeführt werden. Ob ein Kind im Erwachsenenalter nun groß oder klein sein wird dürfte neben der psychischen und physischen Gesundheit eher als zweitrangig anzusehen sein.
Auf das gesunde Wachstum kommt es an
Bevor sich Eltern zu viele Gedanken über die zukünftige Größe des Kindes machen, sollten diese lieber ihren Fokus auf den Wachstumsverlauf richten. Ärzte empfehlen hierfür, die Größe und das Gewicht des Kindes regelmäßig zu notieren. So lässt sich nach einiger Zeit eine Wachstumskurve erstellen, welche dann durch den Vergleich mit den Durchschnittswerten darüber informiert, ob ein gesunder Wachstumsvorgang zu verzeichnen ist. Diesem langanhaltenden und kontinuierlichen Wachstumsprozess sollte mehr Beachtung geschenkt werden, als der Erstellung von wagen Prognosen.
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