Wenn das eigene Kind die Eltern schlägt, beißt und schubst oder es auch nur versucht, wissen viele Eltern nicht so recht, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen, und sind überfordert. Um angemessen auf solch ein aggressives Verhalten zu reagieren, sollte zuerst immer nach den möglichen Gründen gesucht werden.
Warum schlägt mein Kind?
Ein gewisses aggressives Verhalten ist bei Kindern normal.
- als Reaktion auf scheinbar unpassendes Verhalten
Wenn die Eltern beispielsweise dem Kind das Spielzeug wegnehmen, weil sie zur Oma fahren möchten und so das Spiel ohne vorherige Ankündigung unterbrechen, dann ist die wütende Reaktion völlig normal und auch gesund. So zeigt das Kind, dass es sich nicht alles gefallen lässt. Hier gilt es allerdings darauf zu achten, dass das Kind nicht unverhältnismäßig reagiert und die Eltern verletzt.
Komplizierter ist es da, wenn der Nachwuchs aus schier unklaren Gründen schlägt, beißt oder schubst.
Mögliche Ursachen für aggressives Verhalten bei Kindern
Die Ursache dafür kann beispielsweise Überforderung des Kindes sein, weil es sich durch die Erwartungen der Eltern unter Druck gesetzt fühlt. So sollten die Eltern ihrem Kind keine schweren Entscheidungen übertragen, wie beispielsweise das Wählen aus zehn verschiedenen Spielsachen oder Ähnlichem.
Ein weiterer Grund für aggressives Verhalten kann das Fehlen von festen Regeln und klar definierten Grenzen sein. Wenn die Eltern immer wieder vorher festgelegte Regeln ignorieren, sobald das Kind aggressiv reagiert, lernt das Kind, dass es mit diesem Verhalten erreicht, was es will.
Auch Geschwister können den Ausschlag für negatives Verhalten geben, insbesondere, wenn das Geschwisterkind bevorzugt wird. Oftmals wissen kleine Kinder einfach noch nicht, wie sie Problemsituationen anders als durch Aggressivität lösen können. Hier müssen die Eltern als Vorbild vorangehen. Denn Vater und Mutter sind in den ersten Jahren das Vorbild der Kinder, von denen sie am meisten lernen.
Erziehungstipps gegen aggressives Verhalten
- Eltern sollten versuchen, ihrem Kind das gewaltfreie Lösen von Problemen beizubringen. Beobachten sie ihr Kind in einer Konfliktsituation, sollten sie zügig einschreiten und dem Kind vorschlagen, den Konflikt durch Worte zu beheben.
- Ratsam ist es außerdem, den Nachwuchs immer zu loben, wenn er in Konfliktsituationen mit den Eltern nicht aggressiv wird. So prägt sich das Kind das positive Verhalten dauerhaft ein.
- Eine gute Strategie ist es zudem, dem Kind positive Verhaltensweisen zu zeigen. Zieht es beispielsweise an den Haaren, nimmt man die Hand des Kindes und streichelt sanft damit über die Haare.
- Wenn gutes Zureden auf das Kind nichts bringt und die Situation eskaliert, sollte das Kind für etwa zehn Minuten auf sein Zimmer oder die Spielplatzbank geschickt werden um die Situation zu entschärfen. Nach den zehn Minuten hat es wieder beruhigt und man kann dem Nachwuchs erklären, wie er sich besser in solch einer Situation verhält.
- Um mögliche Frustrationen des Kindes gar nicht erst entstehen zu lassen, sollte der Umgang mit dem Kind immer liebevoll sein und ohne zu hohe Erwartungen. Wenn sich das Kind geliebt und angenommen fühlt, wird es eher selten mit unbegründetem aggressiven Verhalten auffallen.
Hilfreiche Erziehungsratgeber
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Björn
Es ist nicht nur das körperliche Verhalten von Kinder, dass mir (leider) in meiner Umgebung missfällt, es sind auch die verbalen Auffälligkeiten.
Was sich manche Kinder anderen Kindern (in diesem Fall beide 8) für Wörter an den Kopf werfen… unglaublich, dann geht man als Elternteil dazwischen und spricht beide darauf an und muss sich auch noch „dumme“ Dinge anhören.
Was man sich nicht alles so gefallen lassen muss…
Klar sollte der Umgang miteinander verständnisvoll und liebevoll sein, aber ein gewisses Maß an Konsequenz und Durchgriff helfen oftmals. Ich kenne eine Mutter, die ständig mit Verständnis auf jedwedes „Geheule“ oder „Geschreie“ ihrer Zwillinge reagiert. Die beiden nutzen dieses Geschrei mittlerweile nur noch, um Mutter auf sich aufmerksam zu machen. Zuviel Verständnis kann auch eher schaden als nützen, der gesunde Mittelweg sollte gesucht werden.