Belohnungssystem Kind

Autor

Lisa

Veröffentlicht

30.09.2018

Aktualisiert

20.09.2023

Belohnungssystem Kind

Die Frage der optimalen Kindererziehung beschäftigt vermutlich alle Eltern mehr oder weniger. Schließlich will man es richtig machen. Ist es sinnvoll, Kinder zu belohnen, wenn sie sich positiv verhalten haben? Macht Motivation durch Belohnen Sinn? Und wenn ja – in welchem Rahmen? Ist ein Belohnungssystem in der Kindererziehung zu empfehlen? Viele Eltern arbeiten mit einem Punktsystem in der Kindererziehung – wie das geht und was es bringt, werden wir im folgenden Text erklären.

Das Belohnungssystem für Kinder – Die Vorlage zum Ausdrucken

Das Belohnungssystem für Kinder - Die Vorlage zum Ausdrucken

Punktesystem in der Kindererziehung: Kinder belohnen – ja oder nein?

Eigentlich ist die Idee, die dahinter steckt, ganz einfach: Wenn der Nachwuchs aufgrund eines bestimmten Verhaltens Punkte und bei einer gewissen Anzahl von Punkten eine Geschenk bekommt, macht er sich mehr Mühe – oder? Ja und nein. Es gibt Situationen, in denen es sinnvoll ist, Kinder zu belohnen und andere, in denen es eher nicht von Vorteil ist.

Außerdem kann es passieren, dass sich bei Kindern eine gewisse „was bekomme ich dafür?“ Haltung entwickelt, wenn sie wissen, dass sie bei einem positiven Verhalten immer belohnt werden. Dann erledigt es irgendwann mal mehr nichts aus eigenem Antrieb. Wenn Kinder für alles, was sie tun, belohnt werden, sinkt der Anreiz, was zur Folge hat, dass sich die Eltern ständig etwas Neues ausdenken müssen,  um die Motivation hoch zu halten.

Experten empfehlen beispielsweise, Kinder niemals zu belohnen, wenn sie ihre Hausaufgaben machen. Denn das ist schließlich eine Selbstverständlichkeit. Auch andere Dinge, die selbstverständlich sind wie das Tisch abdecken oder das Zähneputzen sollten keinesfalls belohnt werden.

Kinder belohnen kann also sinnvoll sein, aber nur ganz gezielt und nicht in zu vielen Bereichen.

Motivation durch Belohnung – Punktesystem in der Kindererziehung

Motivation durch Belohnung, das erreichen Eltern am besten durch eine Belohnung für die Kür und nicht für die Pflicht. Das heißt, es werden Dinge, die eben nicht selbstverständlich sind, belohnt. Dinge, die es freiwillig zusätzlich macht wie eine Runde extra Einmaleins üben in den Ferien oder das freiwillige Ausräumen der Spülmaschine. Auch wenn Kinder sich mit einer einzelnen Sache sehr schwer tun – beispielsweise abends vor dem ins Bett Gehen die schmutzige Kleidung in die Wäsche zu werfen, kann dies mit einem Punkt belohnt werden. Deswegen sollten Eltern es ganz individuell abwägen, bei welchem Verhalten ein Punkt gegeben werden kann und wann nicht. Außerdem muss auch die Frage geklärt werden, was es genau als „Belohnung“ gibt. Diese sollte natürlich angemessen und im Rahmen sein.

Motivation durch Belohnung kann also funktionieren, wenn ein paar Dinge beachtet werden.

Außerdem muss beachtet werden, dass da vielleicht noch ein kleineres Geschwisterkind ist, welches für ein Belohnungssystem schlichtweg zu klein ist und dann neidisch ist, wenn sein großes Geschwisterchen ins Kino darf, es selber aber zuhause bleiben muss. Hierfür sollte dann ein Kompromiss gefunden werden.

Belohnungssysteme in der Kindererziehung – wann funktionieren sie nicht?

Es gibt auch Situationen, bei denen ein Belohnungssystem in der Kindererziehung eher nicht funktioniert. Zum Beispiel in Bezug auf bessere Schulnoten, auf das Sauberwerden, das Schlafen oder auf ein besseres Verhalten.

Wenn das Kind schlechte Schulnoten erhält, kann es sein, dass es schlichtweg etwas vom Unterrichtsstoff nicht verstanden hat. Hier wäre eine Belohnung für gute Noten, die es womöglich gar nicht erreichen kann, sicherlich der falsche Weg.

Manche Eltern ziehen in Erwägung, ihr Kind durch ein Belohnungssystem in der Kindererziehung zum besseren Essen zu bewegen. Auch das ist nicht unbedingt zielführend. Das Kind lernt dabei, dass es, wenn es viel isst, belohnt wird. Dabei sollte Essen eigentlich etwas Selbstverständliches sein.

Zeigt das Kind Fehlverhalten wie Kratzen oder Beißen, ist ebenfalls mit einem Belohnungssystem Vorsicht geboten. diese Kinder haben oftmals ganz andere Probleme, die durch ein Belohnungssystem auch nicht geändert werden.

Leidet das Kind unter Schlafproblemen, wird das Belohnungssystem ebenfalls nicht greifen, das Kind zu belohnen. Schlafprobleme haben meistens andere Ursachen. Das Kind würde sich sonst dazu genötigt fühlen, alleine in seinem Zimmer auszuharren, obwohl es möglicherweise Angst hat.

Fazit:

Ein Belohnungssystem für Kinder kann tatsächlich Sinn machen, die Eltern müssen sich aber gut überlegen, wofür und in welchen Rahmen dieses Belohnungssystem stattfinden soll, das heißt, wie und womit sie die Kinder konkret belohnen.

Kommentare

Ronja Nemcsek

Cool

Hallo Lisa, du schreibst, dass es für das Zähneputzen keine Belohnung geben sollte, da es als Selbstverständlichkeit angesehen wird. Unser Sohn weiß zwar, dass man Zähneputzen soll, jedoch „vergisst“ er es gerne, da er sich mit Routinen schwer tut. Wäre in diesem Fall eine Belohnung für das „dran denken“ möglich? Im Prinzip also für das vollständige Ausführen einer Routine?

LG

Hallo,
hat sich das Zähneputzen denn verbessert?
Ich denke gegen diese Form der Belohnung ist nichts einzuwenden 😀


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