Fallen die Worte „Mein Kind hört nicht!“, handelt es sich im seltensten Fall um das Thema Hörschwäche oder um Probleme an den Ohren. Zumeist ist es doch eher die Trotzphase oder pubertierende Kinder die ihre Eltern gerade beschäftigen. Diese Probleme lösen sich glücklicherweise mit den Jahren von selbst. Ein wirkliches Problem mit den Ohren aber, ob das Kind schlecht hört, gilt es frühzeitig zu erkennen und zu therapieren.
„Selbst Mutter eines schwerhörigen Kindes, liegt es mir besonders am Herzen, andere Eltern anzuregen ihr Kind stets zu beobachten und bei Auffälligkeiten lieber einmal mehr einen Arzt aufzusuchen.“
Der Spracherwerb beginnt mit dem Hören
Lange bevor wir unsere Kinder sprechen hören, beginnen sie die Sprache durch das Hören zu erlernen. Auch Ärzten ist vor der klaren Aussprache wesentlich wichtiger zu prüfen, ob das Kind Worte „versteht“, denn das gibt Aufschluss über eine normale Entwicklung. Nur Kinder, die Worte richtig hören, können diese auch lernen wiederzugeben. Bei hörgeschädigten Kindern zählt jeder Monat, denn die Sprachentwicklung geschieht vor allem in den ersten drei Lebensjahren. Ab diesem Zeitpunkt wird es auch mit Hörhilfen wesentlich schwieriger bestehende Lücken aufzuholen.
Wie erkennt man ob das Kind schlecht hört?
Es ist wichtig, von Geburt an zu überprüfen ob ein Kind richtig hören kann. Bereits auf der Wochenbettstation überprüfen Ärzte mittels des Neugeborenenscreenings ob Auffälligkeiten bestehen. Hierfür wird eine kleine Sonde völlig schmerzlos in das Ohr des meist schlafenden Kindes gesetzt, ein kurzer Test läuft ab und schon wenige Sekunden später erhält man das im besten Fall unauffällige Ergebnis. Sollte der Test auffällig verlaufen, was oftmals lediglich durch noch vorhandenes Fruchtwasser, Käseschmiere oder aber Ohrenschmalz der Fall sein kann wird ein weiterer Test durchgeführt. So früh erkannte Hörstörungen sind heutzutage ein Erfolg, weil betroffene Kinder rechtzeitig behandelt werden können.
Hörstörungen können aber auch Monate oder Jahre später erst auftreten, denn durch das Wachstum kann sich auch im Inneren des Ohres einiges abspielen, was das spätere Hören beeinflusst. Besonders Hörstörungen wie die Schallleitungsschwerhörigkeit sind oftmals nicht angeboren. Deshalb gilt es sein Kind stets gut zu beobachten um mögliche Hörstörungen baldmöglichst zu erkennen.
Deutliche Auffälligkeiten
- keine Reaktion auf Lärm oder Ansprache
- das Kind erschrickt nicht bei unerwarteten, lauten Geräuschen (wie das Zerbrechen eines Glases oder das Zuschlagen einer Tür)
- das Kind spricht undeutlich oder im Vergleich zu Altersgenossen sehr schlecht
- mit einem halben Jahr hört das Kind auf zu brabbeln, stattdessen schreit es sehr viel
Wie kann ich selbst testen, ob mein Kind schlecht hört?
- Unter drei Monaten
Ein lautes Klatschen außer Sichtweite des Babys sollte eine Reaktion wie Erschrecken zeigen, es wird wach bei Lärm, lässt sich aber allein durch die Stimme der Mutter beruhigen. Gurgeln ist für dieses Alter normal. - Kinder ab 3 bis 6 Monate
Das Kind bewegt den Kopf oder die Augenzu interessanten Geräuschen oder das Zurufen des Namens, es freut sich über Dinge, die Geräusche machen. - 6 bis 10 Monate
Auch auf gewohnte Geräusche wie das Telefon der den Staubsauger folgt eine Reaktion. Das Kind lallt, erprobt eigene Stimmmelodien, reagiert auch in lauter Umgebung auf seinen Namen, reagiert beispielsweise auf Verbote. - 10 bis 15 Monate
Kinder sind nun meist schon im Stande auf eine Frage auf bestimmte Dinge (wie den Papa) zu zeigen. Wenn man das Kind fragt „wo ist der Papa“ zeigt es dort hin oder wendet seinen Blick dem zu. Es lallt oder beginnt bereits einzelne Worte zu sprechen. - 15 bis 18 Monate
Es reagiert sogar auf Zurufe aus einem anderen Raum, formt immer mehr Worte (zum Ende dieses Zeitraums ca. 25), es tanzt oder wippt zu Musik.
Aktuell macht die Hear the World – Foundation besonders schön aufmerksam auf das Thema Hörverlust speziell bei Kindern. Als selbst betroffene Mutter eines schwerhörigen Kindes freue ich mich über solches Engagement, da diese Art von „Behinderung“ einfach noch viel zu unbekannt ist in der Gesellschaft und man noch viel offener und informativer damit umgehen kann. Danke!
eleftheria-phersephoni
HILFE!!!ICH BIN 13 UND HÖRE KAUM WAS UND MUSS IMMER NACHFRAGEN.Was kann ich noch machen? Ich will kein Hörgerät etc.:'(
Lisa
Hey,
du solltest in jedem Fall einen HNO-Arzt aufsuchen und durch einen Hörtest abklären lassen, ob eine Hörstörung vorliegt. Wenn ja ist es nur zu deinem besten ein Hörgerät oder andere Hörhilfen zu nutzen. Unser Sohn hat auch beidseitig Hörgeräte. Je normaler man damit umgeht, desto weniger bemerkt es auch die Umwelt. Was ist unangenehmer? Ständig nachzufragen und in vielen Situationen wichtige oder interessante INformationen nicht zu hören oder ein kleiner Knopf im Ohr? Trau dich und such einen Arzt auf!
Alles Liebe für deine Zukunft, lass mich doch wissen wenn sich etwas ergeben hat!
LG,Lisa