Weihnachten – Fest der Liebe. Manche Menschen können Weihnachten so gar nichts abgewinnen, ist es doch gar nicht immer so sehr ein Fest der Liebe, sondern viel mehr ein Tag der Anlässe zu streiten. Aus dem einst so entspannten Familienfest der Jugendzeit, in der wir selbst gerade erst aus dem Kindesalter geschlüpft waren aber bereits alt genug waren um zu wissen wie es sich zu verhalten gilt, stehen nun die ersten Weihnachtsfeste mit den eigenen Kindern an. Was das für uns Eltern bedeutet? Spätestens ab dem zweiten Lebensjahr unseres Kindes versuchen wir ein Weihnachten zu zaubern, das den eigenen schönsten Erinnerungen gleicht. Die faden Feiern bei denen es Streit gab oder der Tag sich vor Langeweile in die Länge zog, vergessen wir dann völlig. Unserem Kind soll Weihnachten als ein Tag nahe gebracht werden voller Traditionen, Freude und seliger Stimmung, mit Weihnachtsmann oder Christkind. Eben ganz so wie unsere eigenen wundervollen Feste mit der Familie als Kind. Das aber ist gar nicht immer so einfach.
Konfliktpotenzial
Weihnachten selbst bietet in den Familien zahlreiche kleine Stressherde, die gerade beim eigenen Perfektionismus erste Anlaufstelle für kleine Katastrophen sind.
Ein Familienfest – doch mit welcher Familie?
Als Paar verbrachte man das Weihnachtsfest gemeinsam zuhause oder man konnte sich im Zweifelsfall noch zerteilen und sich heiligabend in die eigenen Familien zurückziehen. Spätestens mit Kindern aber beginnt ein kleines Gerangel zwischen den Familien. Besonders mit den Enkeln, mit kleinen Kindern hat Weihnachten etwas ganz besonderes und es gilt sich zu entscheiden, bei wem der Heiligabend, bei wem die Feiertage verbracht werden sollen.
Ruhige Stimmung, Zurückhaltung – Fehlalarm!
Die Sehnsucht nach besinnlicher Stimmung an Weihnachten und ruhigen Kindern, die entspannt auf die Gabenstunde warten ist zwar verständlich, doch von Kindern verlangt er einiges ab. Die Gier nach den Geschenken kennen wir sicherlich noch aus der eigenen Zeit als Kind. Zappelnd haben wir selbst während dem Abendessen mit der Familie das Glöckchen herbeigesehnt, an dem wir uns endlich auf die Geschenke stürzen durften. Von Zurückhaltung beim Auspacken von Geschenken war dann nur mehr wenig zu spüren. Auch die besinnliche Stimmung, innerhalb der Familie, bleibt mit zankenden Geschwistern und gelangweilten oder ungeduldigen Kindern schnell auf der Strecke.
Was kann man tun, um den Weihnachtsabend entspannt zu gestalten?
Die Lösung für einen entspannten Weihnachtsabend ist eigentlich recht einfach: Absprachen! Denn nur durch viele Gespräche weit vor Weihnachten lassen sich Kinder auf gewisse Abläufe einstimmen und gekränkte Großeltern besänftigen, die Weihnachten ohne ihre Enkel feiern müssen.
Kinder vorbereiten
Kinder brauchen Halt. Nicht nur in der Erziehung ist es wichtig, dass Kinder einen gewissen Ablaufplan haben, an dem sie sich festhalten können. Wie an gewöhnlichen Tagen die ganz alltäglichen Rituale, so sollte es auch für Weihnachten ein gewisses Muster geben, nachdem sich dieser Tag abspielt.
- So können Kinder schon vor Weihnachten fragen wann es Geschenke gibt, sie erfahren wann gegessen wird und ob weitere „Punkte“ wie Gesang oder Musik anstehen. Wenn ein Kind von seinen Eltern bereits weiß, das vor der Bescherung noch ein Spaziergang geplant ist, so wird es bei der Aufforderung sich anzuziehen sicherlich weit weniger empört reagieren, als wenn es sich gerade auf die bunten Geschenke stürzen wollte und dann noch einmal das Haus verlassen muss. Eine schöne Gelegenheit diese Rituale anzusprechen ist der Adventskalender, beim gemeinsamen Basteln von Weihnachtsdekorationen oder beim Backen von Plätzchen. Dann sind alle bereits in Weihnachtsstimmung und mit den Gedanken dabei.
- Auch bei der Bescherung selbst helfen klare Absprachen. Während in manchen Familien ein Geschenk nach dem anderen geöffnet wird und alle Familienmitglieder beobachten, werden in anderen Haushalten alle Geschenke gleichzeitig geöffnet. Mit Kindern ist eine solche Situation dann schnell hektisch und unruhig. Besser: Die Kinder die ersten Geschenke öffnen lassen und die restlichen Geschenke der Verwandtschaft danach öffnen. So sind sie erst einmal beschäftigt, bis in der kommenden Runde das nächste geöffnet werden darf.
- Auch bei Jugendlichen gilt: Absprachen zu Themen wie „das Treffen von Freunden am Weihnachtsabend“ unbedingt vorher klären um Streit am Weihnachtsabend zu vermeiden.
- Wichtige Absprache mit den Großeltern oder der Familie bei der gefeiert wird: Wer bringt die Geschenke? Wenn in einem Haushalt das Christkind, im anderen aber der Weihnachtsmann kommt, stiftet das bei Kindern schnell große Verwirrung.
Besuche planen
Weil es in vielen Familien nicht möglich und schlicht und ergreifend auch viel zu stressig wäre, am Heiligabend oder den kommenden Feiertagen alle Verwandten zu besuchen, sollte man eine entspannte Besuchsregelung aufstellen. So kann beispielsweise die Bescherung der Großeltern auch auf die ersten Tage des neuen Jahres verlegt und der Silvesterbesuch zu einer „Nachweihnachts-Feier“ umfunktioniert werden. Denn, abgehetzte Eltern und schier durch eine Geschenkeflut überforderte Kinder sind die schlechteste Voraussetzung für entspannte Weihnachtstage.
“In der Geborgenheit der Familie Weihnachten zu feiern, ist in der heutigen Zeit wohl das schönste aller Geschenke!”
Roswitha Bloch
Eine perfekte Planung gibt es nicht – Stress ist normal!
Auf ein entspanntes harmonisches Weihnachten zu hoffen ist ein verständlicher Wunsch. Jedoch sollte man sich nicht gleich den Abend verderben lassen, wenn es trotzdem Streit in der Familie gibt. Egal ob ein trotziges Kind, Streit unter Geschwistern oder gar Erwachsenen. Auch der Weihnachtstag ist ein Tag wie viele andere und Kinder sind ebenso wenig perfekt, wie wir es sind. Selbst bei allen guten Vorsätzen der Kleinsten gibt es an Weihnachten häufig Stress oder Streit. Natürlich möchte man die Wogen innerhalb kürzester Zeit glätten, doch in vielen Fällen bedarf es eben auch einer Nacht um zum darüber schlafen. Davon sollte man sich Weihnachten nicht ruinieren lassen. Es gilt durchzuatmen und Überblick und Ruhe zu bewahren…
Heike
Hallo Interessierte! Der Artikel deckt schon ganz schön alle Aspekte des Weihnachten Feierns ab.
Natürlich hängt das feiern von der Familienkonstellation – Alleinerziehend, mit Großeltern, mit Freunden, mit Geschwistern, alleine, Kleinkinder oder Teenies… etc. ab. Aber manchmal ist ein sich treffen aund den Abend miteinander verbringen in manchen Fällen schon das Höchste der Gefühle. Ich empfehle die Website : elternretter.de die sich mit vielen Thhemen rund um Familie, Kinder und Senioren beschäftigt. Vielleicht findet ihr noch den einen oder anderen guten Tipp.