Es fällt es den Eltern natürlich auf, wenn die Kinder ein Essverhalten entwickeln, dass nicht so ganz den guten Vorsätzen für Kindererziehung entspricht. Was tun, wenn das Kind nichts isst? Spricht man von schlechtem Essverhalten zielt das meist auf Kinder ab, die entweder ungesund, schlecht oder zu wenig essen. Beides ist für Eltern belastend, schließlich möchten sie für ihr Kind stets das Beste. Eine gesunde ausgewogene Ernährung trägt ja auch zur generellen Gesundheit bei. Wo ungesunde, fettige oder einseitige Ernährung im Alltag von anderen noch übersehen wird, fällt ein unter- oder übergewichtiges Kind aber spätestens beim Kinderarzt auf. Dieser ist oft die erste Institution, die Eltern schließlich bewusst auf eine bestehende Problematik hinweist.
Ein erster Schritt beim Arzt wird ein Gesundheitscheck sein, um mögliche Erkrankungen, die eine Gewichtsabnahme oder -zunahme ebenso verursachen können, auszuschließen. Ist diese allerdings ausgeschlossen stehen Mütter und Väter unter Rechtfertigungsdruck. Und dabei möchte man doch gerade in der Ernährung immer alles besonders richtig machen.
Um eine Problematik in Angriff zu nehmen, braucht es allerdings erst einmal einer erkennbaren Ursache an der man arbeiten kann.
Mögliche Ursachen für schlechtes Essverhalten bei Kindern
- Seelische Probleme bei Kindern
Bei psychischen Problemen in Verbindung mit Ernährung, denkt man meist zuerst an Kinder, die zu Frustessen neigen. Aber nicht nur das wahllose in sich hinein stopfen von Nahrungsmitteln kann durch eine seelische Ungereimtheit entstehen. Schlechte Noten, Zoff mit der besten Freundin oder ein ungeklärter Streit mit den Eltern belasten Kinder oft sehr lange. Nicht selten leiden betroffene Kinder dann auch unter Appetitlosigkeit (es schlägt ihnen im wahrsten Sinne des Wortes etwas auf den Magen) oder verweigern Essen ganz bewusst. - Fehlender Appetit durch ständiges Naschen
Nicht nur Süßigkeiten zwischendurch können ein Problem darstellen. Es sind sämtliche Lebensmittel, die zwischen den Mahlzeiten sättigen und so den Appetit bei den Hauptmahlzeiten zügeln. So geraten vorallem Getränke wie Kakao oder Saft oftmals in Vergessenheit. Gerade diese aber haben, bedenkt man vorallem die Mengen an Flüssigkeit die Kinder zu sich nehmen sollten, einen enormen Sättigungseffekt. - Unruhe bei den Mahlzeiten
Sitzen alle Familienmitglieder am Tisch sollte eine angenehme Atmosphäre herrschen. Probleme sollten nicht beim Essen geklärt werden. Entsprechende Gespräche lieber auf nach der Mahlzeit vertagen. Gereizte Stimmung, ständiges Aufstehen oder Eile und hoher Lärmpegel verderben einfach den Appetit.
Eltern kritisieren oft und gerne auch die einseitige Ernährung ihrer Kinder. Isst der Sohn nur Fischstäbchen, Nudeln blank ohne alles oder Brot nur mit Butter neigt man natürlich zu innerlichem Widerspruch. Wir erwarten als Eltern selbstverständlich, dass unser Kind Joghurt, Gemüse und Obst isst um alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe zu erhalten. Dieses phasenweise einseitige Essverhalten ist aber während der kindlichen Entwicklung völlig normal.
So tragen sie zu einer gesunden Ernährung bei
- Um die Ecke denken
Vitamine und Mineralstoffe müsse nicht zwingend durch blankes Obst oder Joghurt aufgenommen werden. Auch Alternativen wie Cornflakes oder Müsli sind in Ordnung. Auch über Säfte oder Smoothies gelangen Vitamine in den Kreislauf. - Dran bleiben
Immer wieder abwechslungsreiche Gerichte anbieten und nicht demotivieren lassen. - Ein Vorbild darstellen
Kinder lernen durch Nachahmung. Deshalb ist es als Eltern besonders wichtig, das Essverhalten dass wir uns wünschen, den Kindern auch konsequent vor zu leben. Eltern werden schnell unglaubhaft, wenn sie sich selbst ungesund ernähren. - Das Auge isst mit
Ein optisch ansprechendes Gericht macht gleich viel mehr Appetit. Lustige Verzierungen wie Augen oder Gesichter lassen Kinderaugen strahlen. - Was man selbst erarbeitet hat schmeckt gleich viel besser
Viele Kinder lieben es, beim Einkaufen oder Kochen mithelfen zu dürfen. Besonders die kleineren, wenn sie gerade dabei sind ihre Selbstständigkeit zu entdecken freuen sich über die ersten Erfolge beim Schneiden von Gurke und Co. Und so manch kleines Stückchen landet dabei wie versehentlich dann doch Mund. Aber auch das fertig zubereitete Gericht schmeckt viel besser, hat man beim Einkaufen mit entschieden und war sogar noch selbst der Koch. - Keinen Druck ausüben
Druck oder gar Zwang verstärken Essprobleme. Zwingt man Kinder zu ungeliebten Dingen reagieren sie genau mit dem Gegenteil. Ein eher dünnes Kind wird mit noch stärkerer Abneigung zu Essen reagieren, ein übergewichtiges neigt zu heimlichem Naschen.
Mit schönem Geschirr kann man Kindern Essen schmackhaft machen
Letzte Aktualisierung am 1.12.2023 / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Michael
„Dran bleiben
Immer wieder abwechslungsreiche Gerichte anbieten und nicht demotivieren lassen.“
Diesen Punkt bitte unbedingt weglassen. Genau das ist der Grund für die Essensverweigerung, weil da zu sehr „drangeblieben“ wird. Da muss ein Abstand gewonnen werden. Das Kind muss statt verfolgt werden, freiwillig zum Teller kommen. Dann geht’s. Sonst wird’s nichts. Selbst erlebt.
Lisa
Hallo Michael,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Das mit dem „Anbieten“ ist tatsächlich missverständlich. Natürlich heißt immer wieder anbieten nicht ständig damit ankommen. Man sollte nur nicht ein Gericht oder Lebensmittel abschreiben, wenn das Kind es einmal verweigert hat, sondern eben ruhig auch mal wieder später anbieten oder wie du so schön geschrieben hast selbst entdecken.. (geht aber eben auch nur wenn es zur Verfügung steht 🙂 )