Viele Eltern kennen das Problem nachts vom schnarchenden Partner geweckt zu werden. Irritiert sind sie jedoch, wenn die gewohnten Schnarchgeräusche auf einmal aus einem ganz anderen Teil des Hauses kommen. Denn, nicht nur viele Männer, sondern auch Kinder geben ganz schön ungewohnte Geräusche von sich ab.
So ergaben Statistiken, dass circa die Hälfte aller Kinder gelegentlich schnarchen, 9% jede Nacht und sogar bereits 6% der Säuglinge. Meist handelt es sich dabei um kurzfristige Atemprobleme aufgrund von Erkältungen etc. Doch Eltern sollten stets ein Auge auf die doch sehr ungewohnten Geräusche ihrer Kinder haben.
Schnarchen bei Kindern kann die Entwicklung stören
Schnarchen hat Konsequenzen für die kindliche Entwicklung und damit Gesundheit der Kinder. Problematisch ist hier jedoch nicht das Schnarchen für sich, sondern vielmehr die Auswirkungen des Schnarchens auf den Schlaf.
So sorgt Schnarchen bei Kindern und die damit verbundenen Störungen auf den Schlaf bei Kindern häufig für kurze Atemaussetzer. Diese Aussetzer die durch das Schnarchen entstehen können, machen einen dauerhaften Tiefschlaf nahezu unmöglich. Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt – die Folge sind gesundheitliche Beeinträchtigungen bis hin zu ernstzunehmenden Folgeerkrankungen.
Auswirkungen des Schnarchens bei Kindern sind oft:
- Kraftlosigkeit
Unausgeschlafene Kinder können sich weniger gut konzentrieren und leiden verstärkt unter Tagesmüdigkeit. Aber auch genau das Gegenteil kann sich bemerkbar machen. - Hyperaktivität oder aggressives Verhalten
Häufig wird Schlafmangel neben der Kraftlosigkeit der Kinder auch mit aggressivem Verhalten oder starker Unruhe kompensiert. - Vermehrte Lernstörungen
Die schulischen Leistungen schnarchender Kinder fallen häufig ab, denn durch die Tagesmüdigkeit kommt es auch zu verringerter Konzentrationsfähigkeit. Die Kinder sind häufig besonders reizbar und haben ein schlechtes Durchhaltevermögen. Das Risiko für einen Leistungsabfall in der Schule steigt im Grunde proportional zur Häufigkeit des kindlichen Schnarchens an. - Infektanfälligkeit
Fehlt es Kindern an Schlaf, so steigt automatisch auch die Wahrscheinlichkeit krank zu werden. Ein unausgeruhter Körper reagiert deutlich schneller auf äußere Einflüsse, als ein erholter. Kinder die Schnarchen leiden weit häufiger an Erkältungen oder grippalen Infekten, als jene, die Nacht für Nacht lange Tiefschlafphasen zur Erholung nutzen können. - gesundheitliche Probleme
Neben der allgemeinen Infektanfälligkeit sind bei schnarchenden Kindern häufig auch andere gesundheitliche Verschlechterungen festzustellen. Dazu zählen beispielsweise: veränderte Blutfettwerte, Insulinresistenz, starkes Untergewicht bzw. Fettleibigkeit oder auch Bluthochdruck.
Wie bemerkt man das Schnarchen bei Kindern?
Nicht alle Kinder sägen lauthals los, sobald sie die ersten Minuten schlafen. Häufig beginnen Kinder erst im Laufe der Nacht zu schnarchen. Doch auch wenn Eltern ihre Kinder nachts nicht schnarchen hören, können manche Symptome auf eventuelles Schnarchen bzw. eine Unterversorgung mit Sauerstoff hindeuten.
Dazu gehören:
- Mundatmung (statt durch die Nase, wird vor allem durch den Mund geatmet) und damit verbundene Mundtrockenheit am Morgen
- sehr unruhiger Schlaf
- starkes Schwitzen im Schlaf
Doch wo liegen die Gründe für das Schnarchen bei Kindern und was kann man tun?
- Allergien / kurzfristige Erkrankungen
Viele Kinder schnarchen nur zeitweise. Dies gilt es zu beobachten. Ist es wirklich vorübergehend, aufgrund eines aktuellen Infektes der Atemwege, verstopfter Nase oder einer Allergie? Auch hier muss Abhilfe geschaffen werden, damit der Schlaf dem Kind die für die Gesundheit benötigte Ruhe und Kraft geben kann. Falls aber beobachtet wird, dass das Schnarchen andauert, sollte es unbedingt mit einem Arzt abgeklärt werden. - Wucherungen in Nase- und Rachenraum
Sehr häufig sind gutartige Wucherungen in der Nase (Polypen) die Ursache des kindlichen Schnarchens, ebenso vergößerte Gaumen-, Zungen- und Rachenmandeln. Falls eine dieser beiden Erkrankungen durch die Einengung der Atemorgane und somit für das Schnarchen der Kinder verantwortlich ist, empfiehlt sich ein operativer Eingriff. Werden Polypen oder vergrößerte Mandeln entfernt, sind die Atemwege wieder frei für eine schnarchfreie Atmung!
Manche Eltern schwören auch auf das Behandeln der Polypen mit homöopathischen Mitteln wie Acidum formicicum D12, Calcium hypophosphoricum D6, Calcium phosphoricum D6 oder auch Thuja occidentalis bzw. Cadmium sulfuricum D6. - Übergewicht
Auch Übergewicht begünstigt das Schnarchen – durch Einlagerung von Fett, auch im Bereich der Atemwegsorgane. Hier muss allerdings abgeklärt werden, was die eigentliche vorrangige Ursache ist: das Übergewicht oder das Schnarchen? Denn Beides kann Symptom oder Folge des Anderen sein. - Passivrauchen
Passiv rauchende Kinder, bei denen ein Elternteil oder sogar beide im Beisein des Kindes rauchen, sind ebenfalls gefährdete Schnarcher. Zudem hat das Rauchen in Beisein der Kinder natürlich noch zahlreiche weitere negative Auswirkungen. - Schlafapnoe
Ebenfalls Ursache für Schnarchen bei Kindern können Schlafapnoen sein, bei denen es zu nächtlichen Atemaussetzern der Kinder kommt. Bei der Diagnose Schlafapnoe wird eine Atemmaske erforderlich, die zusammen mit einem Gerät die kindliche Atmung im Schlaf therapiert. Der Luftdruck wird erhöht und die regelmäßige Atmung aufrechterhalten. Die gefährlichen Atemaussetzer des nächtlichen Schlafes bleiben aus, und ein ruhigeres, tieferes Durchschlafen ist wieder möglich – und somit der wichtige, dem Kind gesundheitsfördernde Schlaf!
Eile ist bei jedem dieser Gründe geboten, denn Entwicklungsstörungen können nur sehr schwer oder gar nicht mehr wettgemacht werden. Ein frühes Erkennen und Behandeln kindlichen Schnarchens ist deshalb überaus wichtig, um dem Kind eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen.
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