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Polypen bei Kindern (vergrößerte Rachenmandeln) & Paukenerguss

Autor

Lisa

Veröffentlicht

23.10.2013

Aktualisiert

02.11.2023

Polypen bei Kindern (vergrößerte Rachenmandeln) & Paukenerguss

Besonders im Herbst, wenn es draußen kalt und unangenehm ist, sind Kinder häufig erkältet. Triefende Nasen, schmerzender Hals, kleine Infekte und Erkältungen lassen nicht lange auf sich warten. In dieser Jahreszeit kommt es auch sehr häufig vor, dass Kinder schlecht hören. Das mag zum einen an den dicken Mützen und Stirnbändern liegen, nicht selten aber auch an einem Paukenerguss im Ohr. Einige Kinder haben einen solchen Paukenerguss fast jedes Jahr, neigen zu ständigen Mittelohrentzündungen und damit schmerzhaften Ohrenschmerzen. Um eine dauerhafte Besserung zu erreichen, wird ein behandelnder Arzt, insbesondere ein HNO-Arzt meist zur Operation unter Vollnarkose raten.

Was ist ein Paukenerguss und wie entsteht er?

Bei einem Paukenerguss sammelt sich Flüssigkeit hinter dem Trommelfell des Kindes. Diese ist im Anfangsstadium sehr dünnflüssig. Hält ein Paukenerguss aber sehr lange an und wird nicht behandelt bzw. heilt trotz der Behandlung mit Nasentropfen nicht ab, so kann diese Flüssigkeit sehr zähflüssig werden und eine OP unter Vollnarkose ist von Nöten. Besonders Kinder, die an einer Funktionsstörung in der Ohrtrompete leiden sind häufig von Paukenergüssen im Mittelohr betroffen. Der Kanal zwischen Mittelohr und Hals, der für den Abtransport von Sekreten verantwortlich ist, kann schnell verengt sein, wenn die Schleimhäute beispielsweise durch eine Erkältung angeschwollen sind. Sie ist zudem vor allem für den Ausgleich des Drucks im Mittelohr verantwortlich. Ist dieser durch vergrößerte Rachenmandeln (auch Polypen genannt) behindert, so sammelt sich Flüssigkeit, bzw. entsteht ein Paukenerguss hinter dem Trommelfell.

Was sind die Rachenmandeln?

Die Rachenmandeln, gehören zu den Tonsillen (Mandeln) und befinden sich wie der Name schon sagt im Rachen, direkt am Ausgang der Ohrtrompete. Sie sorgt dafür, dass Keime oder Krankheitserreger, die beim Atmen über die Nase aufgenommen werden abgefangen werden. Gerade bei Kindern kommt es häufig zu einer Wucherung dieser Rachenmandel. Umgangssprachlich werden die Rachenmandeln gerne nur als Polypen bezeichnet. Die bei Erwachsenen oftmals durch eine Operation entfernten Polypen haben allerdings mit den Polypen bei Kindern nicht wirklich etwas zu tun. Große Rachenmandeln können dann eben zu chronischen Begleiterkrankungen wie einem Paukenerguss, wiederkehrender Mittelohrentzündungen oder einer Schwerhörigkeit führen. Eine vergrößerte Rachenmandel und der damit meist auftretenden Paukenerguss zeigt sich bei Kindern meist sehr deutlich.

Anzeichen für eine vergrößerte Rachenmandel

  • Der Mund ist meist geöffnet, Kinder atmen nicht durch die Nase (weil das Atmen über die Nase erschwert ist)
  • Kinder schnarchen im Schlaf
  • Wiederkehrende Infekte und Mittelohrentzündungen, aufgrund der gesammelten Keime im Rachentrakt
  • Chronische Erkrankungen der oberen Atemwege aufgrund der Atmung durch den Mund (Bronchitis, ständiger Husten)
  • Auffällige Sprache durch Schwerhörigkeit des Kindes

Operative Behandlung – Entfernung der Rachenmandel / Setzen von Paukenröhrchen

Bei einer Wucherung der Rachenmandel, die Paukenergüsse begünstigt, kommt man meist nicht um eine Operation herum. Bei einem solchen Eingriff wird dem Kind bei einer Operation unter Vollnarkose die Mandeln abgetragen (verkleinert) um eine gute Belüftung der Ohrtrompete zu gewährleisten. Um das Hörvermögen wieder herzustellen, wird außerdem zumeist in der selben Operation ein Schnitt in das Trommelfell der betroffenen Ohren gemacht um die Flüssigkeitsansammlung abzusaugen. Bei chronischen Paukenergüssen wird vom Arzt häufig auch das Legen von Paukenröhrchen in das Trommelfell in Betracht gezogen um dafür zu sorgen, dass sich durch eine dauerhafte Belüftung im Mittelohr kein Sekret mehr ansammeln kann.

Interessant für betroffene Eltern und Kinder

Unser eigener Erfahrungsbericht zum Eingriff (Abtragen der Rachenmandel im Hals unserer Tochter und ein Schnitt in das Trommelfell ohne Paukenröhrchen unter Vollnarkose – HNO Universitätsklinik Würzburg)

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