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Ohrenschmerzen bei Kindern – vom Symptom bis zum Hausmittel

Autor

Lisa

Veröffentlicht

01.05.2014

Aktualisiert

10.09.2023

Ohrenschmerzen bei Kindern – vom Symptom bis zum Hausmittel

Nicht nur das nasse Herbstwetter, auch das Frühjahr bringt häufig Erkältungen mit sich. Das Wetter hat sich im April nämlich allen Namen gemacht und uns Eltern das Leben schwer. Zwischen warmen Sonnenstrahlen und kaltem Aprilwind war es gar nicht so einfach die richtige Kleidung zu wählen. Das sorgt für verschwitzte Kinderköpfe unter warmen Mützen oder zugigen Ohren an der frischen Luft. Gerade der ständige Wetterwechsel macht es auch dem Immunsystem nicht leicht. Der Körper hat gut zu arbeiten, die Temperatur passend zu regulieren. So ist es also nicht verwunderlich, dass die Arztpraxen nach wie vor mit kleinen Patienten voll sind. Denn, fast kein Kind kommt an den lästigen Ohrenschmerzen vorbei. Es muss allerdings nicht immer sofort Antibiotikum bei Ohrenschmerzen eingesetzt werden um Entzündungen schnell los zu werden. Sanfte Hilfe kann ebenso mit guten homöopathischen oder verschiedenen Hausmitteln erreicht werden.

Ohrenschmerzen – ständige Begleiter der Kindheit

In den ersten Lebensjahren des Kindes können Mittelohrentzündungen sehr häufig auftreten. Das hat vor allem anatomische Gründe, denn der luftgefüllte Hohlraum, das Mittelohr, zwischen Trommelfell und Innenohr, kann sich besonders als Folge einer Erkältung entzünden. Bei einer Entzündung schwillt die Schleimhaut in der Ohrtrompete an und bildet ein Sekret. Wir alle kennen den selben Vorgang aus der Nasenschleimhaut. Nämlich dann, wenn in Folge des Anschwellens und einer Sekretbildung ein Schnupfen entsteht. Da bei Kleinkindern die Ohrtrompete noch sehr eng ist, verstopft sich diese durch die Schwellung wesentlich schneller völlig. Das gebildete Sekret fließt dann gar nicht mehr ab, staut sich und drückt auf das benachbarte Trommelfell. Resultat = Paukenergüsse. Das Kind hört schlecht und verspürt einen starken Druck auf dem Ohr. Bei der Mittelohrentzündung sind Mittelohr und Trommelfell zudem mit Erregern infiziert und gleichzeitig entzündet. Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern können Keime weit schneller in das Ohr eindringen als bei Erwachsenen, da die Ohrtrompete noch relativ kurz ausgebildet ist.

Symptome für leichte Ohrenschmerzen bis hin zur Mittelohrentzündung

Der Tubenkatarrh (Entzündung der Schleimhaut) tritt nur als Begleitung zum typischen Schnupfen auf. Die Kinder haben stechende Schmerzen im Ohr und erzählen oft davon schlecht zu hören oder/und ein ständiges Klacken im Ohr zu hören.

Die Mittelohrentzündung wird mit noch schlimmeren Ohrenschmerzen begleitet, wobei sie meist zudem Fieber mit dem Schmerz verbunden ist. Das Ohr des Kindes ist in der Regel feuerrot und es geht ihm weit schlechter als bei einfachen Ohrenschmerzen.

Symptome für Mittelohrentzündung

  • Appetitlosigkeit
  • Unwohlsein
  • Schnupfen
  • ständiges Greifen zum Ohr
  • Fieber

Bei einer Mittelohrentzündung handelt es sich fast immer um eine Erkrankung in Verbindung mit Bakterien. Diese lassen sich meistens nur mit einem Antibiotikum richtig in den Griff bekommen, weil andere Medikamente nicht greifen.

Was hilft bei Ohrenschmerzen bei Kindern?

  • Flüssigkeit
    Sollte das das eigene Kind an Ohrenschmerzen leiden, sollte wie bei fast jeder Erkrankung vor allem für ausreichend Flüssigkeitszufuhr gesorgt werden.
  • Zwiebelwickel gegen Ohrenschmerzen
    Zusätzlich können Zwiebelwickel helfen. Dabei werden gehackte Zwiebeln (oft auch leicht in der Pfanne angeschwitzt um die ätherischen Öle noch besser zu lösen) in einem kleinen Säckchen oder Waschlappen auf das Ohr gelegt. Die Öle sorgen für ein Abschwellen der Schleimhaut.
  • Homöopathie gegen Ohrenschmerzen bei Kindern
    Die richtige Wahl an homöopathischen Mitteln gegen Ohrenschmerzen ist gar nicht so einfach. Sie hängt stark vom genauen Bild der Erkrankung ab. Ist der Schmerz in Verbindung mit einer Erkältung? Ist es eher ein Druck oder ein Stechen? Etc. Hilfreich sind Bücher zur homöopathischen Behandlung von Kindern, bei denen man einfach von den speziellen Symptomen zum passenden Globuli für Ohrenschmerzen geleitet wird.
  • Nasentropfen
    Altersgerecht dosiert, können auch Nasentropfen als Hilfe bei Ohrenschmerzen dienen. Durch das Abschwellen der Nasenschleimhaut wird auch die Belüftung der Ohren besser.
  • Fiebersenker & Schmerzmittel
    Wirkungsvolle Medikamente wie Paracetamol können anstelle von Antibiotikum verabreicht werden wenn es sich nicht um eine hartnäckige, über Tage andauernde Infektion mit Viren, sondern um eine eher leichte Erkrankung aufgrund von Bakterien handelt.
  • Infrarotlicht
    Bei Kindern sollte man sich in sensiblen Bereichen wie dem Hörsinn, nicht zu lange mit Hausmitteln versuchen. Der Arzt ist im Stande ein Blutbild zu erstellen und so genau festzustellen, um welche Art Erreger es sich handelt und wie stark das Immunsystem bereits zu kämpfen hat. Die Anzahl weißer Blutkörperchen (unsere eigene Krankheits-Abwehr-Einheit im Körper) steigt während einer Erkrankung nämlich enorm an. Bei anhaltenden Schmerzen über Tage hinweg ist ein Gang zum Arzt sicherlich besser, vor allem auch, weil die Kinder die Schmerzen oft noch nicht klar verständlich machen können. Eine anhaltende Infektion im Mittelohr kann mitunter zu Schwerhörigkeit, bis hin zum Hörverlust führen oder dauerhafte Schädigungen verursachen.

Andere mögliche Ursachen für Ohrenschmerzen

Nicht immer handelt es sich um eine Mittelohrentzündung oder einen Tubenkatarrh. Viele andere Erkrankungen oder Beschwerden können zu Schmerzen am Ohr führen oder bis zum Ohr ausstrahlen. So beispielsweise:

  • Zahn- oder Gaumenmandelentzündungen
  • Verletzungen am oder im Ohr
  • Fremdkörper im Ohr

Kommentare

Hallo Lisa,
Ich las mir grad ihre Tipps und Erklärungen zum Thema Ohrenschmerzen durch, da dieses bei meinem kleinen Sohn grad hochaktuell ist.
Ist es möglich , dass sie in ihrem Artikel Viren und Bakterien vertauschen? Nach meinem Kenntnisstand ist ein Antibiotikum gegen Viren völlig machtlos, wird jedoch zur Bekämpfung der schwereren bakteriellen Infektion zur Bekämpfung eingesetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Hannah

Hallo Hannah,
Tatsächlich habe ich mich an einer Stelle verschrieben 🙂 Im unteren Teil des Textes war es wieder richtig. Lieben Dank für den Hinweis.
Antibiotikum wirkt bei einer Mittelohrentzündung nur, wenn diese durch Bakterien, nicht durch Viren verursacht wurde.

Bevor man die Symptome selbst behandelt, sollte man trotzdem einen HNO Spezialist aufsuchen, der sich das ganze einmal ansieht. Meine Nichte hatte auch immer Ohrenschmerzen. Ihr Glück war es, dass es keine richtige Entzündung war.


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