„Das sind die Zähne!“ Bei den Kleinsten schieben wir die lieben Beisserchen gerne als Grund für allerlei unerklärliche Beschwerden vor. Das ist tatsächlich nahe liegend, denn das Zahnen bei Kleinkindern und Babys ist häufig von Durchfall, hohem Fieber oder allgemeinem Unwohlsein begleitet, ohne dass es sich schlüssig herleiten lässt. Auch das Dreitagefieber ist häufig zuerst Opfer dieser These. Ohne Vorwarnung und ernsthafte Symptome liegt das eigene Kind plötzlich flach. Es ist geschwächt, sucht den Kontakt zu den Eltern, wirkt müde und kraftlos.
Doch wie erkennen Eltern, welche Ursache ein plötzlich auftretendes Fieber wirklich hat bzw. um welche Erkrankung es sich bei ihren Kindern handelt? Welche Symptome deuten nach einer Ansteckung auf das Dreitagefieber hin und welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?
Was ist das Dreitagefieber?
Wovon ist eigentlich die Rede, wenn die Diagnose Dreitagefieber fällt? Beim Dreitagefieber handelt es sich, wie bei vielen anderen Erkrankungen (z.B. Hand-Fuss-Mund) um eine Viruserkrankung. Dieser Herpes-Virus, verantwortlich für das Dreitagefieber, wird in der Fachsprache als „Exanthema subitum“ bezeichnet. Er gilt als hochansteckend, ist aber im Allgemeinen harmlos.
Symptome und Verlauf des Dreitagefieber
Das Dreitagefieber ist in den ersten Erkrankungstagen nur sehr schwer zu diagnostizieren, da die ausschließlich für das Dreitagefieber sprechenden Nebenwirkungen erst während des späteren Krankheitsverlaufs auftreten.
- plötzlich auftretendes Fieber
Wie es schon der Name der Krankheit verrät, ist eines der ausschlaggebendsten Symptome das hohe Fieber. Nach etwa 7 bis 17 Tagen infolge der Ansteckung zeigt sich das Fieber ohne jegliche Vorzeichen. Drei bis vier Tage etwa dauert das Fieber an und verschwindet danach genauso spurlos wie es auch gekommen ist. Das Fieber kann während dieser drei Tage bis zu etwa 41 °Celsius ansteigen. Zwar ist das eine erschreckende Zahl, doch das Virus ist dennoch harmlos. Das Kind leidet während der ersten drei Tage nicht mehr aber auch nicht weniger als bei einer Grippeinfektion oder anderen ähnlichen Erkrankungen. Es sollte dennoch aber stets beachtet werden, da hohes Fieber zu Fieberkrämpfen führen kann, bei dessen Auftreten auch ein Arzt aufgesucht werden sollte. Im besten Fall sollte bei hohem Fieber frühzeitig mit Wadenwickeln oder anderen fiebersenkenden Mitteln behandelt werden. - Hautausschlags am gesamten Körper
Nach etwa drei Tagen und dem Rückgang des Fiebers stellt sich ein deutlich erkennbarer Hautausschlag ein. Diesen erkennt man an seinen kleinflächigen, roten Punkten, die den ganzen Körper umsäumen können. In der Regel breitet sich der Hautausschlag im Brust,- Rücken- und Bauchbereich aus. Arme und Beine können auch vom Ausschlag betroffen werden. - Gewölbte Fontanelle
Bei Säuglingen ist in Folge einer Infektion neben dem Ausschlag auch eine Veränderung der Fontanelle zu bemerken. Sie ist während der Erkrankung deutlich gespannt.
Viele Kinder leiden jedoch nicht an der ausgeprägten Form des Drei Tage Fiebers. Die Krankheit verläuft also in einer abgeschwächten Form und die Infektion bleibt deshalb unbemerkt. Es ist bekannt, dass fast alle Kinder (mind. 95 %) bis zu ihrem dritten Lebensjahr die Krankheit überstanden haben, teilweise ohne dass die Ansteckung überhaupt von den Eltern bemerkt wurde. Ältere Kinder oder Erwachsene sind deshalb nur noch selten betroffen. Haupt-Risiko-Gruppe sind also Säuglinge und Kleinkinder bis einschließlich drei Jahre.
Seltenere Symptome
In den meisten Fällen macht sich das Dreitagefieber nach der Ansteckung lediglich mit dem reinen Fieber bemerkbar. In seltenen Fällen können jedoch auch Durchfall und Übelkeit auftreten. Auch der Ausschlag kann außergewöhnlich unangenehm werden, wenn die Pusteln nicht nur am Körper selbst, sondern auch im Mundinneren auftreten. Dann können auch Halsschmerzen, Husten und geschwollene Lymphknoten die Folge sein. Auch die Augenlider können anschwellen.
Ansteckung
Wie bei fast allen Virusinfektionenen erfolgt eine Ansteckung mit dem Dreitagefieber über eine Tröpfcheninfektion, also beim Sprechen, Niesen oder Husten. Dabei wird das Herpesvirus von einem Kind zum anderen übertragen. Erfolgt eine Ansteckung mit dem Dreitagefieber erstmalig im Erwachsenealter, so tritt selten tagelanges Fieber auf, häufig sind eher grippeähnliche Symptome, wie Schnupfen oder Halsweh, festzustellen.
Weil Kinder bereits 3 Tage vor Ausbrechen des Fiebers ansteckend sind ist es fast unmöglich eine Verbreitung des Virus vorzubeugen. Mit Auftreten des Ausschlags gilt das Dreitagefieber aber bereits als nicht mehr ansteckend.
Behandlung
Nach der Ansteckung ist die Behandlung der Symptome im Grunde die einzige Therapieform während der Erkrankung. Im Allgemeinen wird das Virus vom Körper selbst bekämpft und bildet dabei Antikörper.
An erster Stelle der Behandlung in diesen Tagen steht also das Senken des Fiebers.
- Paracetamol (in kleiner Dosis für Kleinkinder und Säuglinge!) senkt das Fieber schnell. Meist sind die Kinder dann schon in kürzester Zeit wieder fitter.
- Auch Zäpfchen oder lauwarme Wadenwickel können helfen das Dreitagefieber zu senken.
- Zudem sollte immer eine ausreichende Menge an Flüssigkeit vom Kind zu sich genommen werden. Das ist im Grunde die wichtigste Maßnahme, denn wird nicht genug getrunken, so kann das Fieber weiter ansteigen, was zu einer erheblichen Verschlechterung des Zustands führt.
- Wie bei den meisten Kinderkrankheiten sorgt der Organismus selbst dafür, dass der Körper sich schont. Die Kinder sind fast immer geplagt von Müdigkeit und Schlappheit. So wird automatisch für Bettruhe und Schlaf gesorgt, was dem Körper hilft, sich schnell zu regenerieren.
Ist das Dreitagefieber gefährlich während der Schwangerschaft?
Fast alle erwachsenen Personen sind bereits immun gegen das Dreitagefieber. Wie bei den Windpocken streiten sich aber die Geister darüber, ob man es aufgrund der Vielzahl an Herpes-Viren wiederholt bekommen kann. (Ähnlich der These „Gürtelrose & Windpocken“) Da zwar insgesamt drei Viren bekannt sind, die das Dreitagefieber auslösen können, zwei davon jedoch in westlichen Ländern normalerweise nicht auftreten, ist eine erneute Ansteckung aber fast unmöglich.
Ein Herpesvirus an sich könnte, wie fast alle Viruserkrankungen während einer Schwangerschaft für das Baby durchaus gefährlich werden. Im Falle einer Schwangerschaft, sollten Mütter (oder andere Frauen in Kontakt mit Kindern) deshalb versuchen, so wenig „Körperkontakt“ wie möglich zu erkrankten Kindern haben. Eben insbesondere dann, wenn sie nicht sicher wissen, ob sie jemals am Dreitagefieber erkrankt waren. Bei den eigenen Kindern ist das natürlich schier unmöglich. Deshalb sollten die Hände während dieser Zeit sehr gut gewaschen, im besten Fall desinfiziert werden.
Dreitagefieber vorbeugen
Auch wenn das Dreitagefieber recht harmlos ist, würden viele Eltern natürlich die Möglichkeit vorziehen, dem eigenen Kind Fieber, Ausschlag und die anderen Symptome zu ersparen. Eine Impfung gegen das Dreitagefieber gibt es dennoch nicht.
Für Kinder ist es schier unmöglich, sich nicht mit dem Dreitagefieber anzustecken, da immune Kinder nach wie vor Ausscheider und Überträger der Herpes-Viren sein können und so unbemerkt andere Kinder anstecken.
Bei länger anhaltendem Fieber (insbesondere bei Babys) und undefinierbarem Ausschlag sollte man immer besser den Kinder-Arzt aufsuchen um mögliche andere Erkrankungen wirklich sicher auszuschließen. Im besten Fall erfolgt die Diagnose Dreitagefieber nicht selbst, sondern wird von einem Arzt bestätigt. So können Eltern und Kind mit gutem Gewissen die Erkrankung aussitzen und für das Kind dasein ohne Sorgen um mögliche andere Risiken zu haben.
Damit verkürzt man die „Isolationszeit“
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