Viele von uns Erwachsenen kennen sie nur all zu gut: Kopfschmerzen. Während sie bei manchen ganz unregelmäßig und recht unvorhersehbar auftreten, hängen sie bei anderen mit dem Wetter zusammen. Ein plötzlicher Wetterumschwung etwa oder drohendes Unwetter bringt den unangenehmen Druck im Kopf mit, sorgt für lichtempfindliche Augen und auch Lärm wird zur unerträglichen Qual. Doch nicht nur Erwachsene haben mit Kopfschmerzen oder Migräne zu kämpfen. Schon die Kleinsten leiden immer wieder unter regelrechten Kopfschmerz-Attacken oder dem schmerzenden Druck im Kopf. Jedes fünfte Kind hat im Kindergartenalter regelmäßig Kopfschmerzen, in den ersten Schuljahren sorgen Stress und Überforderung dafür dass diese Zahl auf das Doppelte ansteigt.
Woher kommen Kopfschmerzen bei Kindern?
Die Hauptursache für Kopfschmerzen bei Kindern ist wie gesagt (wie bei uns Erwachsenen auch) Stress. Die hohen Anforderungen in der Schule, viel Unterrichtsstoff, den es in kürzester Zeit aufzunehmen gilt und der Leistungsdruck machen vielen Kindern ordentlich zu schaffen. Neben dem Stress ist es die wenige Bewegung in der heutigen Zeit. Besonders in der kalten Jahreszeit neigen die Kinder dazu ihre Nachmittage zu Hause zu verbringen, mit Spielkonsolen die Zeit zu vertreiben und sich wenig zu bewegen. Kindern fehlt die frische Luft, die unseren Körpern gut tut und das ständige Sitzen führt zu Haltungsschäden. Ein krummer Rücken, eine verdrehte Körperhaltung beim Fernsehen oder ständiges „Gammeln“ auf der Couch verspannen die Muskulatur, was bei Kindern ein großer Auslöser für Kopfschmerzen sein kann.
Was hilft Kindern bei Kopfschmerzen?
Vielen Kindern hilft es bereits einen guten Schluck zu trinken. Nicht selten treten Kopfschmerzen nämlich auf, wenn der Flüssigkeitshaushalt im Körper des Kindes nicht stimmt. Bei sehr starken Kopfschmerzen, die ganz plötzlich auftreten hilft man seinem Kind am besten mit einem schmerzlindernden Mittel. Paracetamol oder Ibuprofen sind bei Kindern viel genutzte Schmerzmittel, die gut vertragen werden. Mann kann sie als Zäpfchen oder Saft verabreichen, wenn Kinder nicht gerne Tabletten schlucken. Der Saft ist zuckersüß und schmeckt fast jedem Kind. Schnell lassen die Schmerzen dann nach. Am besten sollte das Kind sich dann entspannen und in einem geräuscharmen Raum zur Ruhe kommen. Besonders bei Kindern die unter Migräne leiden, die meist auch noch Übelkeit und lichtempfindliche Augen mit sich bringt, bedarf es ganz viel Ruhe. Pfefferminzöl auf Schläfen und Stirn, ein lichtarmer Raum und ein feuchter Waschlappen über Augen und Stirn helfen zudem.
Kopfschmerzen bei Kindern vorbeugen
Am besten ist es natürlich, wenn Kopfschmerzen erst gar nicht auftreten, die kleinen sich wohl fühlen und man auf die Gabe von Medikamenten völlig verzichten kann. Dafür kann man einiges tun. Einige Tipps helfen ihrem Kind frei von Kopfschmerzen zu bleiben:
- ausreichend Schlaf
- genügend trinken
- Bewegung an der frischen Luft
- regelmäßige Mahlzeiten (um den Insulinspiegel oben zu halten)
- mögliche Allergien abklären
- genügend freie Zeit ohne Termine
- den Leistungsdruck minimieren
- eingeschränkte Computer- und Fernsehzeiten
- Sehstärke abklären (überforderte Augen können zu Kopfschmerzen führen)
Die Ursachen für Kopfschmerzen können sehr vielfältig sein. Ein regelmäßiger Check zur Sehstärke, möglichen Allergien oder Haltungsschäden bzw. Verspannungen hilft um den Kopfschmerzen langfristig vorzubeugen.
Muss man wegen Kopfschmerzen mit dem Kind zum Arzt?
Wenn Kinder über einen längeren Zeitraum ständig unter Kopfschmerzen leiden, so sollte man unbedingt den Kinderarzt aufsuchen. Dieser kann bestimmen, um welche Art Kopfschmerzen es sich handelt und dementsprechend mit Therapien oder Medikamenten reagieren. Bei sehr starken Schmerzen oder über mehrere Tage durchweg andauernden Schmerzen, sollte man ohne große Wartezeit Rücksprache mit dem Arzt suchen. Vor allem wenn Fieber oder ein steifer Nacken hinzu kommen, kann tatsächlich Gefahr drohen. Denn diese Anzeichen können typisch für eine Hirnhautentzündung sein. Auch Kopfschmerzen nach einem Sturz gilt es zu überprüfen um eine mögliche Gehirnerschütterung auszuschließen.
Notizen machen
Für den Arzt kann es hilfreich sein bei immer wiederkehrenden oder regelmäßig auftretenden Kopfschmerzen ein Kopfschmerz-Tagebuch zu führen. Indem man notiert was getan oder gegessen wurde, kann man eventuelle Muster erkennen, die auf Allergien oder schmerzauslösende Bewegungen (langes Sitzen vor dem PC) hindeuten können.
Nuni
Ok