Auch wir Eltern sind nicht unfehlbar und fürchten uns gelegentlich. Egal ob die Angst vor dem Unbekannten, eine Phobie vor Kriechtieren oder die Angst vor Enge. Jeder von uns hat schon häufig in seinem Leben Angstzustände und Situationen großen Schreckens erlebt. So belastend sich derartige emotionale Erscheinungen für den Moment darstellen, so wichtig sind sie auch für uns.
Die Evolution hat uns Angstreaktionen mit auf den Weg gegeben, um uns vor Bedrohungen der äußeren Welt zu schützen.
Ängste verhalfen dem Menschen zum Überleben, indem sie ihn vor tierischen oder menschlichen Feinden und vor anderen Gefahren der Natur warnte und somit Flucht- oder Abwehrreaktionen ermöglichte. Beim gesunden Erwachsenen beschränken sich Angst und Furcht in erster Linie auf reale, greifbare Bedrohungen. Viele Menschen leiden jedoch auch an übermäßigen und irrationalen Angstzuständen – sie fühlen sich ständig Gefahren ausgesetzt, die in Wirklichkeit gar nicht existieren. Es gibt allerdings auch Angstzustände bei Kindern, bei denen ein Appell an die Vernunft und Erklärungen nicht genügen.
Ursachen für Angstzustände bei Kindern
Kindliche Ängste – wo kommen sie her und wie kann man sie bekämpfen?
Im Vergleich zu Erwachsenen sind Kinder in ungleich stärkerem Maße auf den Schutz durch nahestehende Personen angewiesen. Durch ihre körperliche Unterlegenheit und ihre geringere Erfahrung müssen sie besonders vor Bedrohungen ihrer Umwelt abgesichert werden. Wenn die Personen oder Dinge fehlen, die den Kindern Halt geben oder vom Kind subjektiv als unzureichend empfunden werden, kann es dazu kommen, dass das Kind übertriebene Ängste entwickelt.
Das kann begründet sein durch:
- mangelhafte Bindungsstruktur zu den Bezugspersonen
- stark belastende Lebensumstände (enormer Stress) oder
- traumatische Erfahrungen
Kommen Angstzustände bei Kindern immer häufiger vor oder wird die Angstbelastung bei einem Kind zu einer dauerhaften Beeinträchtigung seiner Lebensqualität, können professionelle therapeutische Maßnahmen wirksam sein.
Die häufigsten Ängste und Phobien bei Kindern
- Angst vor der Dunkelheit bzw. vor der Nacht
- Angst vor widrigen Witterungsbedingungen wie Sturm oder Gewitter
- Angst vor realen Tieren oder imaginierten Monstern
- Angst vor bestimmten Situationen (Gang unter Menschen, in die Schule etc.)
- Angst vor Fremden
- Angst vor der Trennung von den Bezugspersonen
Es gibt auch Todesangst bei Kindern. Viele Angstzustände werden bei Kindern deutlich, weil Kinder Ablehnung zeigen oder die Ängste bereits selbst äußern können. Manche Ängste aber versuchen Kinder zu verbergen, weil sie ihnen vielleicht unangenehm oder peinlich sind. Vielleicht trauen sie sich nicht, sich mit ihren Ängsten an die Eltern zu wenden oder sind einfach nicht in der Lage sich Hilfe zu suchen. Deshalb gilt es das eigene Kinder gut im Auge zu haben und bei Auffälligkeiten das Gespräch zu suchen bzw. einen Arzt bzw. Therapeuten zu konsultieren.
Symptome für Angstzustände
- ungewohnt ruhige Kinder, die weder Neugier noch großen Antrieb zeigen und sich zurück ziehen
- körperliche Symptome wie Bauch- und Kopfschmerzen oder Übelkeit
- reizbares, rebellierendes Wesen, ungewohnt unruhiges bzw. hyperaktives Verhalten
- Rückschritte in der Entwicklung (Einnässen, schlechtere Sprache bis hin zum Verstummen etc.)
- Schlafprobleme
- Selbstverletzung, starkes Fingernägelkauen oder Ausreissen der Haare
- Aggression
- häufige Alpträume
- Vermeiden von Angstsituationen
- körperliche Reaktionen auf Angstsituationen (Zittern, Anklammern an die Eltern, Stottern etc.)
Kinder, die unter Angstzuständen leiden, leiden körperlich und seelisch und bedürfen Hilfe. Je nach Angststörung kann eine Desensibilisierung (wie beispielweise bei der Angst vor Tieren) oder langsame Therapien helfen. In jedem Fall sind häufig zahlreiche Gespräche nötig um die oft tief verankerten Ängste zu behandeln. Man sollte sich als Ärzte nicht scheuen Hilfe in Anspruch zu nehmen um dem Kind in seiner Situation zu helfen. Denn manche Angstzustände bei Kindern können bis zu einer Depression führen, dazu führen, dass das Kind die Lebenslust verliert und in einer tiefen Trauer versinkt.
Angstzustände bei Kindern homöopathisch behandeln
Viele Angstzustände sind rein entwicklungspsycholischer Ursache, sprich sie werden von jedem Kind in verschiedener Ausprägung durchlaufen. Wir alle kennen das beispielsweise bei eigentlich freundlichen, offenen Säuglingen, die in einem gewissen Alter häufig beginnen zu fremdeln und kaum noch von den Eltern weichen. Solche Ängste, wie auch die ersten Trennungen von den Eltern, lassen sich homöopatisch gut behandeln. Schwerwiegendere Ängste, aufgrund traumatischer Erlebnisse oder unerklärliche Phobien sollten allerdings von einem erfahrenen Arzt (manchmal auch homöopatisch) behandelt werden.
Calcium Carbonicum: Gute Erfahrungen bei Kindern, die unter Trennungsängsten leiden und Kindern mit Angst vor der Nacht.
Aconitum: Für Kinder, die ganz plötzlich unter extremer Angst, begleitet von Zittern und Schweißausbrüchen, leiden.
Silicea oder Gelsemium: Kindern mit Schulangst, der Angst zu Versagen oder Prüfungsangst kann man mit Silicea ein wenig die Ängste nehmen.
Pulsatilla: Für eher unsichere Kinder, besonders bei Trennungsängsten.
Stramonium: Eine Alternative zu Pulsatilla, wenn die Kinder nicht nur unsicher und schüchtern sind, sondern mit heftiger Panik (oder sogar Panikattacken) auf die Trennung der Eltern reagiert. Häufig haben diese Kinder auch extreme Angst vor Tieren, der Dunkelheit und allem Unbekannten.
Häufig kann es hilfreich sein, sein Kind ganz genau unter Augenschein zu nehmen. Wann wird die Angst besser, wann schlechter, wie reagiert mein Kind körperlich? Helfen Globulis gegen Angst bei Kindern? Bücher, wie „Quickfinder – Homöopathie für Kinder“ helfen dabei. So findet man exakt das Mittel, dass dem eigenen Kind wirklich hilft.
Pavor Nocturnus – Schrecken in der Nacht (Nachtschreck)
Im Gegensatz zu realen Angstzuständen bei Kindern, gibt es ein Phänomen, dass zwar erschreckend für die Eltern wirkt, für das Kind jedoch völlig ungefährlich ist. Besonders im Vorschulalter jagt inbesondere den Eltern der sogenannte „Nachtschreck“ (lat. Pavor Nocturnus) Angst ein, bei dem das Kind mitten in der Nacht aus einer Tiefschlafphase erwacht und starke Angstsymptome zeigt. Diese „Nachtangst“ kann Ähnlichkeiten zu einem Schockzustand aufweisen, unter Umständen steht das Kind unter solcher Anspannung, dass es für eine gewisse Zeit nicht ansprechbar ist. Nachdem es aber wieder eingeschlafen ist, hat es das Geschehene schon vergessen und wird sich am Morgen an nichts mehr erinnern können. Sie befinden sich in einer Übergangsphase zwischen Tief- und leichtem Schlaf, weshalb man Kinder, die gerade den Nachtschreck erleben, nicht wecken, sondern wenn überhaupt lediglich in den Arm nehmen sollte, sofern sie Nähe zulassen. Der Nachtschreck tritt bei bis zu 6% aller Kinder auf.
Ein Freund steht mir zur Seite – Kleine Helfer gegen die Angst
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mirlinda
mein sohn hat seit 2 Monaten extreme angstzustände in der nacht kann er nicht einschlafen will immer im elternbett shlafen obwohl er im elternzimmer auf seine Matratze schlafen kann will und kann er nicht habe alles ausprobiert was ich so gelesen habe hilft aber bei ihm gar nichts bin sehr überfordert da ich dann um 23uhr keine kraft mehr habe um wach zu sein weil er eben sitzend im bett ist und um sich herum umschaut
Lisa
Hallo Mirlinda,
Wie äußert sich seine Angst denn? Will er „nur“ zu euch bzw. ist wach oder schreit er? Wie sieht das denn aus wenn er Angstzustände zeigt?