Leben und Sicherheit des eigenen Kindes stehen für alle Eltern an aller erster Stelle. Egal ob im Eigenheim, wo meist schon vor der Geburt für alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen wie Treppenschutzgitter oder Steckdosen-Sicherungen gesorgt wird, oder aber unterwegs in Kinderwagen und Auto. Zwar mögen Haushalt und Alltag vielerlei unsichtbare Gefahren bergen, dennoch haben Eltern meist eher Gefahren im Auge, wie die eines möglichen Autounfalls. Weil ein solcher schnell schwerwiegende Folgen haben kann, kümmern sich Eltern besonders intensiv um die Auswahl eines sicheren Kindersitzes für das Auto.
Sicherheit per Gesetz
In Deutschland schreibt das Gesetz vor, dass alle Kinder bis zu 12 Jahren und alle, die kleiner als 1,50 Metern groß sind, in einem Kraftfahrzeug mitgenommen werden dürfen, wenn sie durch eine sogenannte Rückhaltevorrichtung gesichert sind. Bei Missachtung ist nicht nur das Leben des Kindes in Gefahr, sondern der Halter des Fahrzeuges kann zu Geldbußen herangezogen werden und erhält Punkte in Flensburg.
Um nicht nur dem Bußgeldkatalog zu umgehen, sondern auch sicher zu sein, sein Kind optimal geschützt von A nach B zu bringen ist es um so wichtiger, dass man einige Regeln und Kriterien bei der Auswahl des richtigen Kindersitzes beachtet. Neben der richtigen Größenauswahl bzw. Kompatibilität zwischen Auto und Kindersitz, sollte man dementsprechend auch auf andere Kriterien achten, wie: Kann sich das Kind durch Zufall oder bewusst selbst abschnallen? Entsprechen die Sitze der EU-Norm? Sind die neuesten Vorgaben bezüglich der Sicherheit gegeben?
Größeneinteilung der Kindersitze
- Gruppe 0 und 0+Zur Gruppe 0 und o+ gehören Babyschalen, die man sowohl auf der Rückbank als auch auf dem Beifahrersitz anbringen kann. Bei der Mitnahme auf dem Beifahrersitz gilt allerdings zu beachten, dass der Airbag ausgeschaltet ist. Als sicherste Position im Auto gilt der Sitz unmittelbar hinter dem Fahrer. Die Anbringung erfolgt entgegen der Fahrtrichtung. Ein Vorteil der ersten Sitzgruppe ist, dass diese Babyschalen aus dem Auto genommen werden können und als Trageschale dienen.
- Gruppe II
In dieser Kategorie findet man Sitze mit einem sogenannten im Sitz integrierten Hosenträgergurt. Diese Sitze sind geeignet für Kinder ab ca. 9 Monaten bis knapp 4 Jahren bzw. circa 18 kg. Der Sitz selbst wird durch den Haltegurt befestigt und schafft so die Verbindung vom Auto bis hin zum Kind. Alternativ zum 5-Punkt-Gurt gibt es auch Sitze, die das Kind mit einem Fangkörper zurück halten. Dann ist nicht nur der Sitz, sondern auch das Kind direkt durch den Autogurt gesichert. - Gruppe III
Im Anschluss daran folgt eine Sitzerhöhung, die aber noch zusätzlich mit Armlehnen und Kopfstützen versehen ist. Dabei wird das Kind nur noch mit dem Dreipunktgurt des Autos angeschnallt. - Größenübergreifende Sitze
Viele Eltern bevorzugen heute größenübergreifende Sitze, in welchen die Kinder von 9 Monaten bis 12 Jahren sitzen können. Solche Modelle, wie beispielsweise der Cybex Pallas sichern die Kinder zuerst mit einem Fangkörper, welcher ab einer gewissen Größe entfernt werden kann. Haben diese Sitze früher relativ schlecht abgeschnitten, gehören sie mittlerweile sogar häufig zu den Testsiegern bei Vergleichen von Kindersitzen. - Sitzerhöhungen
Zu guter Letzt gibt es schließlich auch noch einfachere Sitzerhöhungen, die ohne Rückenlehnen und Seitenschutz auskommen und insbesondere für größere Kinder geeignet sind. Insbesondere Eltern, die ihre Kinder häufig auch von anderen Freunden oder Familienmitgliedern im Auto transportieren lassen, sind einfache Sitzerhöhungen praktisch, weil sie nur wenig Platz in Anspruch nehmen und meist sehr günstig sind. Weil aber kaum mehr Schutz vorhanden ist und die Erhöhung lediglich für einen angenehmeren Sitz der Gurte wichtig ist, sind Experten in Puncto Sicherheit nicht sonderlich begeistert von Sitzerhöhungen und plädieren trotz lockerer Gesetzeslage für hochwertige und gute Kindersitze, anstelle der einfachen Sitzerhöhungen.
Isofix
Viele Autos sind heute mit Isofix-Halterungen ausgestattet. Diese ermöglichen eine Befestigung der Kindersitze anstelle der Gurte, direkt mit dem Auto. Durch Haken wird der Kindersitz so direkt in das Auto montiert. Vorteil dieser Befestigung: Sie gilt als sehr sicher, weil es zu weniger Befestigungsfehlern der Sitze kommt und sie unmittelbarer am Auto verankert sind. Sitze, die allerdings ausschließlich mit einer Isofix-Halterung befestigt werden können, haben den Nachteil, dass nicht jeder das Kind mit dem Kindersitz mitnehmen kann. Die meisten Modelle bieten aber glücklicherweise beide Befestigungsmöglichkeiten
Fangkörper oder 5-Punkt-Gurt?
Bei der Befestigung der Kinder sollte man auch in Betracht ziehen, was die Kinder lieber haben. Denn einen Fangkörper über einem Kind zu befestigen, dass sich völlig gegen diese Art von Halterung sträubt kann zur belastenden Kraftprobe werden. Deshalb bei der Auswahl auch die Kinder einmal Probesitzen lassen um Tendenzen abzusehen. Denn, während die einen die Haltetischchen hassen, lieben andere die zusätzliche Spielfläche. Zudem können Fangkörper eine gute Alternative für Eltern sein, deren Kinder entdeckt haben wie man die Verschluss-Schnallen der 5-Punkt-Gurte öffnet.
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