Ein hyperaktives Kind in der Familie sorgt nicht nur täglich für Unruhe, sondern häufig auch für Disharmonie und gegenseitige Vorwürfe. Anstatt sich selbst aus der Ruhe bringen zu lassen oder die Situation hilflos zu akzeptieren, sollten Eltern jedoch – auch wenn es manchmal schwerfällt – immer wieder versuchen, ihrem Kind zu helfen, das schließlich aufgrund seiner Hyperaktivität anders als andere Kinder handelt.
Struktur, Lob und beruhigende Aktivitäten
Klare Strukturen und Zeiten
Wie alle anderen Kinder auch, benötigen hyperaktive Kinder umso mehr ausreichend Struktur und nachvollziehbare Tagesabläufe und Regeln. Einfache und klare Worte helfen ihnen besser als lange Erklärungen, die sie automatisch abprallen lassen. Aufgrund ihrer leichten Ablenkbarkeit sind ein geregelter Tagesablauf mit festen Uhrzeiten, z. B. für die Mahlzeiten und das Schlafengehen, sehr wichtig.
Zuspruch trotz ihrer oft anstrengenden Art
Viel Lob ist bei ADHS-Kindern ebenso wichtig, da sie leider häufig wahrnehmen, wie sie bei anderen anecken. Nachvollziehbare Belohnungen, die am besten vorher schriftlich festgelegt wurden, helfen ihnen, auf realistische Ziele hinzuarbeiten. Anstelle einer vorschnellen Ritalin-Gabe sollten Eltern besser Ausschau nach einer speziellen Verhaltenstherapie halten, damit betroffene Kinder mit der Zeit lernen, ihre Impulse besser zu steuern. Viele hyperaktive Kinder können außerdem durchaus Interessen finden, auf die sie sich gut konzentrieren können. Ein Karatekurs oder Radfahren kann ihnen z. B. helfen, ihre motorische Unruhe zu harmonisieren und gleichzeitig Regeln zu erlernen und Spaß zu haben.
Die Rolle der Ernährung und Spurenelemente
Obwohl auch genetische und hirnorganische Auslöser eine Rolle spielen, gilt zum Teil auch die Ernährungsweise als ein auslösender Faktor bei Hyperaktivität. Neben dem probeweisen Weglassen von Süßigkeiten, Milchprodukten und bestimmten Farbstoffen kann auch eine vermehrte Zufuhr von Magnesium bei hyperaktiven Kindern positive Erfolge bezüglich der Konzentrationsfähigkeit mit sich bringen. In Studien konnte Magnesium bei hyperaktiven Kindern bereits für überraschende Verhaltensänderungen sorgen. Ein Magnesiummangel kann sich nämlich tatsächlich durch die bekannten ADHS-Symptome wie überhöhte Nervosität, Unruhe und Konzentrationsstörungen äußern, weshalb auch daran bei kleinen Zappelphilipps ohne ADHS-Diagnose immer gedacht werden sollte. Viel Magnesium ist z. B. in Nüssen, Hirse, Dinkel, Mais und Vollkornreis enthalten.
Hyperaktivität bei Kindern kann für Eltern eine große Herausforderung darstellen. Damit wieder Ruhe in das tägliche Leben gelangt, sollten verschiedene Versuche, wie die oben genannten gestartet werden. Erst wenn ein annähernd normales Familien- oder Schulleben trotz all dieser Möglichkeiten kaum mehr stattfinden kann, können beruhigende Medikamente in Erwägung gezogen werden.
Volker Hempel
Hallo.
Macht Sport ADHS-Kinder noch nervöser und aggressiver ?
Oder baut Sport die Aggressivität ab ?
Mfg Volker und Bärbel = Oma und Opa
Lisa
Hallo Volker,
die meisten Kinder mit ADHS können so innere Unruhe gut abbauen.