Die Pubertät bei Jungs (männlichen Heranwachsenden) ist eine sensible Phase, die mit vielen körperlichen und hormonellen bzw. mentalen Veränderungen einher geht. Wie auch bei der Pubertät bei Mädchen, geht es neben dem Körperwachstum jetzt vor allem um die Geschlechtsreife. Eltern streiten sich ja gerne darüber, bei welchem Geschlecht die Pubertät anstrengender verläuft. Während den Mädchen nachgesagt wird, sie seien während der Pubertät vor allem zickig, fallen die jungen Männer wohl meist eher durch Zurückgezogenheit oder aggressives Verhalten auf.
Hormone verändern den Körper von heranwachsenden Jungen
Bei Jungen findet die Pubertät meist zwischen dem 12. und 20. Lebensjahr statt. Doch bereits im Alter von acht und neun Jahren beginnen die Vorbereitungen auf die hormonellen Veränderungen des männlichen Körpers. Die Hirnanhangdrüse sendet ein Signal an den Körper aus, um in einigen Organen Geschlechtshormone (Testosteron) zu bilden und in das Blut abzugeben.
Was verändert sich in der pubertät bei Jungen
Die erhöhte Konzentration des Geschlechtshormons Testosteron führt zur Ausprägung der sogenannten sekundären Geschlechtsmerkmale
- verstärkte Körperbehaarung (z. B. Bartwuchs, Achselhaare, Schamhaare etc.)
- Muskel- und Körperwachstum
- erste Spermienproduktion in den Hoden
Der Verlauf der Pubertät bei Jungs wird vorrangig genetisch bedingt gesteuert. Wenn also Väter beispielsweise aus eigener Erfahrung wissen, dass der eigene Wachstumsschub erst zum Ende der Pubertät kam, so können Söhne, die aktuell noch zu den Kleinsten der Klasse zählen, entspannt aufatmen und auf den sehr wahrscheinlich später eintreffenden Schub warten.
Etwa in der Mitte der Pubertät kommt es zum ersten Samenerguss (Ejakulation) des Jungen. Für viele Jungen ein eher unangenehmer Moment. Denn nur selten wird dieser durch die ersten sexuellen Erfahrungen ausgelöst (Orgasmus). Meist kommt es eher zu einem unwillkürlichen Samenerguss (Pollution), häufig im Schlaf während der Nacht. Daher auch der Begriff „feuchter Traum“.
Mit etwa 13 Jahren, kurz nachdem der Höhepunkt des Körperwachstums erreicht wurde, sind die ersten Gesichts- und Körperhaare bzw. die ersten Achselhaare zu sehen.
Nun wird das Sprechen für viele Jungen zur Herausforderung, denn der Stimmbruch tritt ein. Da die Stimmlippen während der Pubertät bei Jungen dicker und länger werden, wird die Stimme tiefer. Dieser Prozess passiert allerdings eher langsam, weshalb vielen Jungs dabei eher unfreiwillig immer mehr tiefe Töne zwischen kindlich klingenden hohen Tönen entgleiten. Auch der Adamsapfel wird bei diesem Prozess bei Jungen deutlicher sichtbar, da er sich in der Beschaffenheit verändert.
Verhalten des jungen Mannes in der Pubertät
Nicht nur betroffene Eltern, auch viele Lehrer können Bücher über die körperliche und mentale „Baustelle“ der heranwachsenden Männer schreiben, die sich nämlich z. B. in verstärkten Unterrichtsstörungen darstellt.
Eine veränderte Stimmung bzw. Laune der Jungen während der Pubertät ist aber nicht, wie häufig angenommen, nur auf die erhöhte Hormonproduktion zurückzuführen. Eine Verbindung von hormonellen und situationsabhängigen Faktoren, scheint den Jungen zu verändern. Der heranwachsende Junge verhält sich dann in scheinbar harmlosen Situationen, wie z. B. im Unterricht, mit Freunden bzw. Freundin oder mit der Familie auffällig.
Die Beziehung zu Eltern ist in der Pubertät mit vielen, vielen Auseinandersetzungen bzw. Meinungsverschiedenheiten verbunden:
- der Junge kann seine Umgebung besser beurteilen als seine Eltern
- der Junge sieht sich nicht mehr als kleines Kind („Ich bin erwachsen!“)
- der Junge kann mehr Verantwortung übernehmen, als es die Eltern ihm zutrauen
So handeln Eltern richtig
Während dieser Phase in der Entwicklung von Kindern haben es Eltern absolut nicht einfach. Ein Richtig oder Falsch gibt es nicht wirklich. Zwar ist es auf der einen Seite wichtig Verständnis für die Veränderungen des Geistes und Körpers zu haben, dennoch sollten Söhne die gegebenen Grenzen der Eltern nicht wahllos überschreiten dürfen. In Augenblicken, bei denen Jungen gesetzeswidrig handeln oder gefährlich für die eigene Gesundheit ist die Ausrede „Pubertät“ fehl am Platz. Dann müssen erzieherische Konsequenzen folgen. Gelassene Eltern, die sich möglichst häufig vor Augen führen, dass auch die Pubertät nur eine Phase ist, haben bei diesem durchaus langwierigen Marathon dennoch die besten Karten. Denn unerwünschtes, ruppiges oder ungehobeltes Verhalten regelt sich meist mit dem Abklingen der Pubertät fast von selbst.
Peter
Ich finde es sehr wichtig dass in solch einer wichtigen Phase die Eltern zu ihren Kinern stehen